
„Man kann sich nicht riechen“ ist ein Ausdruck, den Sie bestimmt schon mal gehört oder sogar selbst erlebt haben. Dahinter stecken oft Eindrücke und Gefühle, die Ihr Gehirn unterbewusst mit einem bestimmten olfaktorischen Reiz gekoppelt hat. Was Sie sich unter Duftpsychologie und -marketing vorstellen müssen, lesen Sie hier.
Was ist Ihr erster Gedanke, wenn Sie an Ihre Kindheit denken? Vielleicht der Geruch Ihrer Lieblingsspeise zubereitet von Großmutter? Düfte sind mit Erinnerungen verbunden, können aber beispielsweise auch Kaufimpulse geben. Wir informieren über das wachsende Feld von Duftpsychologie und -marketing.
Kennen Sie das Gefühl der Selbstsicherheit, wenn Sie kurz vor einer Verabredung ein paar Spritzer Ihres Lieblingsparfums auftragen? Das dazugewonnene Selbstbewusstsein kommt jedoch nicht von Ungefähr. Höchstwahrscheinlich verbinden Sie mit diesem Duft positive Erfahrungen, die von Ihrem Gehirn an diesen olfaktorischen Reiz gekoppelt wurden. Letztlich verbirgt sich nämlich hinter jeder Parfumkreation auch ein bisschen Wissenschaft.
Die Verbindung zwischen Gefühlen und Düften
Wenn wir einen Duft mit unserer Nase riechen, wird diese Information direkt an unser Gehirn weitergeleitet. Genauer gesagt an das limbische System, das emotionale Zentrum unseres Hirns. Diese Eindrücke werden dann weiterverarbeitet, verwoben zu einem untrennbaren Netzt mit unserer Gefühlswelt. Bei jedem Atemzug nehmen wir Gerüche aus unserer Umwelt wahr, teilweise auch unterbewusst. Deshalb ist auch eine Manipulation unserer Wahrnehmung durch Düfte möglich.
So nutzt die Wirtschaft Duftpsychologie
Dies machen sich auch die verschiedensten Unternehmen zunutze: Diffusoren oder Geruchsspender in Klimaanlagen verbreiten Gerüche, die Kunden zum Kauf animieren oder die Verweildauer in einem Laden anheben. Selbiges gilt auch für Museen oder Spas – Düfte vollenden die eigentliche Experience. Der Einfluss von Gerüchen reicht soweit, dass sogar physiologische Folgen denkbar sind. Der Duft von Ylang Ylang oder Muskatnuss kann beispielsweise bei erhöhtem Blutdruck helfen.
Das passende Parfum zur eigenen Persönlichkeit
Diese Eigenschaften werden auch in Aromatherapien eingesetzt. Ähnliche Kniffe können Sie aber auch für Ihren Alltag zweckentfremden, indem Sie Raumdüfte und Ihr Parfum gezielt auswählen. Wenn die Tage dunkler und kälter werden verhilft uns die vitalisierende Wirkung zitrischer Düfte zu neuer Energie, Lavendel wirkt beruhigend und orientalische Aromen steigern Ihre Kreativität. Seinen Lieblingsduft zu finden ist somit nicht nur eine sehr individuelle und gefühlsbetonte Entscheidung, sondern kann tatsächlich zu Ihrem Wohlbefinden beitragen.