Ghost Kitchen: Das Food-Konzept der Zukunft - séduction Magazin Germany
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Ernährungstipps

Ghost Kitchen: Das Food-Konzept der Zukunft

Von Online Redaktion 10/04/2021
Credit: Unsplash
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„Was kommt nach Corona?“ ist eine Frage, die sich besonders viele Gastronomen stellen. Statt eines Besuchs im Lieblingsrestaurant, zücken wir nun unser Handy und bestellen Essen über eine App nach Hause. Doch oft rentiert sich das nicht für Betreiber. Mit dem Food-Konzept Ghost Kitchen könnte sich das ändern. 

Letztes Jahr mussten viele Restaurants umswitchen. Gäste durften nicht mehr empfangen werden, Laufkundschaft blieb aus und deshalb entschieden sich viele Gastronomen dazu Abhol- und Lieferservices anzubieten. Doch schon vor Corona hat sich ein neuer Trend abgezeichnet: immer mehr Deutsche bestellen regelmäßig Essen. Dieser Paradigmenwechsel hat unter anderem zur Monopolstellung von Lieferando beigewirkt, die bei jeder Bestellung hohe Servicegebühren verlangen. Viele Restaurantbetreiber zweifeln deshalb die Lukrativität einer Kooperation mit einem Anbieter wie Lieferando an. Aus der Zwickmühle könnte man mit einer Ghost Kitchen aber entfliehen. 

Was ist eine Ghost Kitchen? 

Eine Ghost Kitchen, manchmal auch Ghost Restaurant, Cloud Kitchen oder Dark Kitchen, ist ein gemieteter Küchenraum für virtuelle Restaurantmarken. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Die neu gegründeten Restaurants müssen dank ausgelagerter Küche keinen festen Standort haben. Eine Ghost Kitchen ist in dem Sinne vergleichbar mit einem shared Office Space. Diese Geisterküchen können sich beispielsweise in leertsehenden Immobilien befinden oder in ungenutzten Kantinen und Hotelküchen, die weitervermietet werden. In den USA feiern Geisterküchen schon große Erfolge und langsam schwappt der Trend auch nach Europa über. Die Vorteile liegen für viele auf der Hand. 

Revolution der Gastronomie? 

Weil in den Restaurants keine Gäste empfangen spart man Kosten ein, gleichzeitig kann man aber das eigene Pensum steigern. Viele Angestellte aus der Gastronomie befinden sich momentan in Kurzarbeit, aber die Gründung einer neuen, virtuellen Restaurantmarke könnte wieder mehr Aufgaben bedeuten – und das ohne große Investitionskosten. Am einfachsten funktioniert dies, indem man eine neue Küche integriert. Letztendlich ist es nämlich gar nicht so abwegig, dass es beim Italiener auch vietnamesische Gerichte gibt und vice versa. Das Stichwort lautet Fusion Kitchen. Ob das Modell in Deutschland Fuß fassen kann, bleibt abzuwarten. In Angesicht der Coronakrise und den weitreichenden Folgen für unsere Esskultur ist vielleicht aber genau dieser Food-Trend der rettende Anker für viele Gastronomen.