Viele Frauen kennen das: Stimmungsschwankungen, Hautunreinheiten oder Heißhungerattacken sind oft lästige Begleiterscheinungen während des Menstruationszyklus. Dafür sind in der Regel hormonelle Schwankungen verantwortlich, hauptsächlich ein Ungleichgewicht der Hormone Progesteron und Östrogen. Beim Seed Cycling will man diesen Nebenwirkungen mit Hilfe der Ernährung ganz bewusst entgegensteuern.
Beim Seed Cycling, auch Seed Rotation genannt, geht es darum, den Hormonhaushalt auf natürliche Art und Weise sanft zu regulieren. Der Verzehr von Kürbiskernen, Leinsamen, Sesam und Sonnenblumenkernen soll den weiblichen Körper unterstützen und auf lange Sicht eine natürliche Hormon-Balance schaffen. Dabei orientiert sich die Methode am natürlichen Verlauf des weiblichen Zyklus und teilt sich daher in zwei Phasen auf.
Seed Cycling Phase 1: Follikelphase
Die natürliche Hormontherapie beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Denn in diesem Zeitraum benötigt der Körper besonders viel Östrogen. Leinsamen und Kürbiskerne liefern viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Phytoöstrogene. Dabei handelt es sich um einen sekundären Pflanzenstoff, der eine Art pflanzliches Hormon darstellt, das unserem körpereigenen Östrogen ähnelt. Dadurch stimuliert das Phytoöstrogen die Ausschüttung des Hormons im weiblichen Körper und deckt so den hohen Bedarf. Nach etwa zwei Wochen sinkt der Östrogenspiegel und der Progesteronspiegel steigt und läutet die zweite Phase des Seed Cycling ein.
Seed Cycling Phase 2: Lutealphase
Während der Lutealphase benötigt der Organismus eine erhöhte Dosis Progesteron. Sesam und Sonnenblumenkerne unterstützen den Körper während dieser Phase mit einer Vielzahl an Vitalstoffen. Unter anderem kurbeln Omega-6-Fettsäuren die Progesteron Ausschüttung an. Nach 28 Tagen, bzw. bis zum Einsetzen der nächsten Regelblutung, beginnt der weibliche Zyklus von vorne und man startet wieder mit Phase 1.
Ein Esslöffel genügt
Als Faustregel beim Seed Cycling gilt: täglich einen Esslöffel der beiden jeweiligen Ölsaaten in einem Mixer grob zerkleinern und im Müsli, Brot, Smoothie oder als Topping genießen. Denn nur wenn man die Samen und Kerne nicht im Ganzen verzehrt, kann der Organismus die wertvollen Inhaltsstoffe aufnehmen und verwerten. Ein spürbarer Effekt wird allerdings erst nach drei bis vier Monaten einsetzen.
Einfach ausprobieren
Zwar gibt es bisher keinen eindeutigen wissenschaftlichen Beleg für die Effektivität des Seed Cycling, dennoch berichten viele Frauen über ihre positiven Erfahrungen mit der sanften Hormontherapie. Generell schadet es auch nicht, regelmäßig gesunde Samen und Kerne zu konsumieren. Denn die kleinen Ölsaaten sind wahre Vitamin-Bomben und enthalten eine Vielzahl weiterer Power-Vitalstoffe, wie gesunde Fettsäuren und lebenswichtige Mineralstoffe. Da keine komplette Ernährungsumstellung notwendig ist und die gesundheitlichen Benefits eindeutig überwiegen, lohnt es sich, dem Seed Cycling eine Chance zu geben.