Fit in den Tag: Was ein gesundes Frühstück ausmacht - séduction Magazin Germany
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Ernährungstipps

Fit in den Tag: Was ein gesundes Frühstück ausmacht

Von Redaktion 27/12/2020
Credit: Stocksy
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Für viele ist es maßgebend für einen erfolgreichen Start in den Tag, andere können leicht darauf verzichten: Beim Thema Frühstück spalten sich die Meinungen. Fakt ist: Es ist unsere erste Energiequelle, aus der wir Kraft für die anstehenden Herausforderungen schöpfen. Ob süß, herzhaft, frühmorgens oder erst im Laufe des Vormittags – irgendwann braucht jeder eine Stärkung. Worauf man bei einem gesunden Frühstück achten sollte, erklärt Ernährungsberaterin Hanna Ritter aus Esslingen im séduction-Interview.

Ist das Frühstück tatsächlich die wichtigste Mahlzeit des Tages oder wird es oft überbewertet? 

Grundsätzlich verlangt der Körper morgens nach Energie, da ihm während der Nacht keine zugeführt wird. Das heißt aber nicht, dass man unbedingt direkt nach dem Aufstehen frühstücken muss. Man sollte das Frühstück etwas hinausschieben, wenn man kein Hungergefühl verspürt. Wenn man jedoch gar nicht frühstückt und als erste Mahlzeit des Tages das Mittagessen zu sich nimmt, kommt es zu einer extremen Pause, in der dem Körper keine Energie zugeführt wird. Dadurch entsteht eine große Heißhunger-Gefahr. Grundsätzlich bietet ein Frühstück eine gute Grundlage für den Tag. Am allerwichtigsten ist dabei die Flüssigkeitszufuhr.

Aus welchen Zutaten sollte ein gesundes Frühstück bestehen?

Wertvolle Zutaten sind Vollkorngetreide, eiweißhaltige Produkte wie Milch oder Sojadrinks, Obst oder Gemüse. Konkret heißt das, dass zum Beispiel das Müsli, ein Frühstücks-Klassiker, mit Milch oder Joghurt – auch gern in der Soja-Variante – sehr empfehlenswert ist. Am besten bereitet man das Müsli mit einfachen Haferflocken und Früchten zu. Auch ein Vollkornbrot oder -brötchen mit Frischkäse und Paprikastreifen oder Gurkenscheiben liefert die nötigen Nährstoffe. Wer lieber etwas Süßes frühstückt, kann das Frischkäsebrot mit einem Teelöffel Marmelade verfeinern. Am besten immer Vollkornprodukte verwenden, da diese dank ihres hohen Ballaststoffgehalts lange satt halten und, im Gegensatz zu Weißbrot, den Blutzuckerspiegel stabil halten.

Was sollte man am besten trinken?

Kaffee oder Tee zum Wachwerden ist völlig in Ordnung. Viele werden ja erst durch den Koffein- oder Teein-Kick richtig munter. Um den Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen, ist es empfehlenswert, zum Kaffee noch ein Glas Wasser zu trinken. Säfte sind zwar sehr beliebt, können für die Bauchspeicheldrüse aber Stress bedeuten. Am Morgen benötigt der Körper nämlich für die gleiche Menge Kohlenhydrate mehr Insulin als zu anderen Tageszeiten. Da im Saft sehr viel Kohlenhydrate in Form von Zucker stecken, der auch noch schnell angeflutet kommt, muss die Bauchspeicheldrüse in kurzer Zeit sehr viel Insulin zur Verfügung stellen.

An den Festtagen nimmt man tendenziell über den Tag hinweg und vor allem auch abends viel reichhaltige Nahrung zu sich. Was wäre an diesen Tagen ein geeignetes Frühstück?

Da man an Festtagen abends vor allem reichlich Kohlenhydrate und Fett zu sich nimmt, sollte man am nächsten Morgen mit kohlenhydrat- und fettreichen Lebensmitteln sparsam umgehen. Ein Quark oder Joghurt aus Kuh- oder Sojamilch kombiniert mit Früchten wäre eine ideale Lösung. Oder man startet mit einem leichten Mittagessen in den Tag, zum Beispiel mit einem Salat oder einer Gemüsesuppe, was für all jene eine Alternative ist, die morgens kein Hungergefühl verspüren. Man könnte sich an solchen Tagen auch etwas von den Frühstücksgewohnheiten der südlichen Länder abschauen, in denen man grundsätzlich spät und viel zu Abend isst und wo am Morgen ein Milchkaffee und ein kleines Gebäck auf dem Frühstücktisch landen. Man sollte auch unbedingt den Tagesablauf mit allen Essenseinladungen im Blick haben und den Umfang des Frühstücks danach ausrichten.

Haben Sie einen Tipp für all jene, die keine Zeit haben, sich morgens ein Frühstück zu Hause zuzubereiten?

Die zeitfreundlichste Variante ist und bleibt das Müsli mit Haferflocken. Das kann man sich auch direkt im Büro zubereiten, da sich Haferflocken unkompliziert in der Büroküche lagern lassen. Bei wem vor der Arbeit kein Weg am Bäcker vorbeigeht, sollte sich am besten für ein belegtes Vollkornbrot mit Frischkäse und Salat oder ein Bircher Müsli, das oft fertig abgepackt angeboten wird, entscheiden.

Hätten Sie einen Vorschlag für ein Neujahrs-Frühstück nach einer langen Silvester-Nacht?

An Silvester ist ja oft Alkohol im Spiel und Alkohol entzieht dem Körper Wasser. Deshalb sollte man unbedingt am Neujahrs-Morgen zu allererst seinen Flüssigkeitsspeicher auffüllen. Da Alkohol neben Wasser auch Mineralien aus dem Körper schwemmt, sind mineralreiche Lebensmittel von Vorteil. Dazu gehören herzhafte Speisen wie saure Gürkchen, Heringssalat und Tomatensaft, die sich gut in ein Frühstück integrieren lassen. Am Neujahrs-Morgen darf es auch gerne mal ein starker Espresso sein, der den Kreislauf in Schwung bringt. Die wichtigste Regel am ersten Morgen des neuen Jahres lautet: Auf das Hungergefühl achten und nicht meinen, unbedingt etwas essen zu müssen!