Im Spotlight: Social Media-Ästhetiken - séduction Magazin Germany
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FASHION
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Im Spotlight: Social Media-Ästhetiken

Von Online Redaktion 06/04/2023
Credit: Imaxtree
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Immer wieder kursieren in den sozialen Medien unterschiedliche Arten von Ästhetik, in die sich junge Frauen einordnen. Aber was genau beschreibt eine solche Ästhetik? séduction hat sich den Trend genauer angeschaut.

Clean Girl, Vanilla Girl oder Coquette Girl – wo sehen Sie sich da? Vermutlich ist es schwierig, sich unter diesem Begriffen etwas vorzustellen, wenn man noch nie zuvor davon gehört hat. Gemeint sind verschiedene Ästhetiken, die eine Frau verkörpern kann. Dazu zählen Lifestyle, Kleidungsstil und Make-up.

Coquette Girl

Erneut publik geworden ist der Trend durch Sydney Sweeney in ihrer Rolle als Cassie in dem HBO-Format „Euphoria“. Diese Ästhetik verkörpert die Weiblichkeit durch ein zierliches und idyllisches Erscheinungsbild. Ebenso strahlt der Trend eine gewisse Nostalgie aus und einen zeichnet sich durch einen Vintage-Sommerstil aus. Die Kleidung der Coquette-Ästhetik ist mit Rüschen verziert, aus Strick oder mit Spitze besetzt. Accessoires werden ebenfalls süß und feminin gewählt, wie kleine Schleifchen oder Haarspangen. Das Make-up fällt weich und natürlich aus. Die Ästhetik ist vergleichbar mit „Balletcore” oder „Royalcore”. Der Unterschied bei dem Comeback des Trends ist, dass dieser nicht mehr zur Sexualisierung der Weiblichkeit genutzt wird, sondern als Statement Femininität feiert.

Clean Girl Ästhetik

Bei dem minimalistischen Look wird der Fokus auf die natürliche Schönheit gelegt: Eine leichte Foundation und ein wenige Concealer zum Kaschieren von Rötungen sorgen für eine gepflegte und frische Haut. Um den „No-Make-up-Look“ zu perfektionieren, werden ein Hauch Rouge und ein sanftes Contouring aufgetragen. Ein leichter Highlighter unterstreicht das natürliche Strahlen der Haut. Auch der Rest des Make-ups wird durch einfaches Styling der Augenbrauen und Wimpern sowie Lipgloss natürlich gehalten. Die Haare werden meist zusammengebunden getragen – häufig im Sleek Look. Die Outfit-Wahl orientiert sich an Basics. Der Trend erfährt auf Social Media Kritik, da er besondere Stereotype repräsentiere: Demnach seien nur hübsche, dünne und weiße Frauen privilegiert, dem Clean Girl Look zu entsprechen.

Vanilla Girl 

Was dem Clean Girl sehr nahe steht, ist eine Ästhetik, die sich durch die Farbe Beige auszeichnet. Repräsentativ dafür sind Bella Hadid oder Hailey Bieber. Das Vanilla Girl verfolgt ebenfalls ein sehr reinliches Erscheinungsbild, bei dem der besondere Fokus auf die Outfit-Wahl in beigefarbenen Abstufungen fällt. Allerdings steht diese Ästhetik auf Social Media auch häufig in einem negativen Kontext: Vanilla Girls werden oft mit Frauen assoziiert, die sehr abhängig, vorhersehbar und unoriginell sind. 

Heroin Chic

Ein Fashion- und Körpertrend aus den 90ern, den nicht alle begrüßen: Der Heroin Chic wird mit Frauen assoziiert, die extrem dünn sind, eine blasse Haut, dunkle Augenringe und strähniges Haar haben sowie einen androgynen Style ausüben. Das Erscheinungsbild soll mit Drogenabhängigen assoziiert werden, Vorbild für den Trend waren tatsächlich auch Heroinabhängige. Die Bilder der Laufstege bestätigen, dass der Trend ein gewisses Comeback feiert. Viele beschreiben diese Ästhetik als toxisch und geben ihr Schuld an Essstörungen. Mit einher geht die Angst, dass die gesamte Body-Positivity-Bewegung in den Boden gestampft wird. Kate Moss gilt seit Jahren als Ikone der Heroin Chic-Bewegung. Kritik bekommt die Modewelt auch dafür, damit Drogenmissbrauch eine Bühne zu geben und diesen somit zu glorifizieren. Mit dieser Ästhetik wird ein Lebensstil verfolgt, der häufig zu ungesunden Abnehmmethoden verleitet.

Vorgänger-Ästhetik: Slim Thick 

Vor dem Heroin Chic trendete die Slim Thick Ästhetik. Ins Leben gerufen wurde diese primär durch Kim Kardashian. Dabei ging es besonders darum, eine schmale Taille, breite Hüften und einen großen Po zu haben. Obwohl das Slim Thick Girl Ursache für unzählige Brazilian-Butt-Lifts und somit eine der tödlichsten kosmetischen Eingriffe der Welt war, hat der Trend die Body-Positivity-Szene ebenso ins Rollen gebracht. Viele fürchten nun, dass die harte Arbeit, die Gesellschaft für unterschiedliche Körperformen zu sensibilisieren, mit dem Gehen des Slim Thick Trends ebenso schwindet.