Die Ready to wear-Kollektion von Luar verbindet kühle Eleganz mit Rebellion und schafft so einen Look, der sowohl faszinierend als auch provokativ ist.
Designer Raul Lopez offenbarte mit seiner Brand „Luar” (sein Vorname rückwärts gelesen) auf der New York Fashion Week die Wurzeln seiner Inspiration. Der in Williamsburg ansässige Designer, der ursprünglich aus der Dominikanischen Republik stammt, kombinierte mit seiner jüngsten Kollektion Einflüsse der New Yorker Downtown und der 90er Jahre mit einer gehörigen Portion Unkonventionalität.
Luars Kollektion spielt geschickt mit Kontrasten, Geschlechterrollen und dem Unerwarteten. Er kombiniert Elemente des formalen Geschäftsanzugs mit ungewöhnlichen Passformen und außergewöhnlichen Details wie Knopfleisten und hohen Schulterpolstern, letztere verleihen den Träger:innen eine auffällig geduckte Silhouette. Daneben dominieren gedeckte Farben wie Beige, Braun, Grautöne und Schwarz die Palette und passen bestens in das Narrativ gestresster New Yorker Geschäftsleute, die zu einer grauen Masse verschmelzen.
Aber genau mit diesem Bild bricht Luar, indem er übergroße Anzughosen und -jacken mit Sportshorts, Unterwäsche und nackter Haut verbindet; oben Business, unten Boudoir. Dieser wie selbstverständlich scheinende Mix aus formeller Angezogenheit und hemmungsloser Freizügigkeit bricht bewusst mit gesellschaftlichen Normen und schafft so eine einzigartige Spannung.
Sicherlich das auffälligste Accessoire dieser Kollektion sind die Sonnenbrillen, welche zu einer fast blickdichten Maske erweitert wurden. Mit dieser Kombination aus Maske und Sonnenbrille zeigen die Modelle, dass sie sich der Welt um sie herum bewusst sind, aber auch die eigene Identität bewahren wollen. Ein Hauch „Eyes wide Shut“ mit dem Wunsch nach einem Ausbruch aus gesellschaftlichen Normen schwingt hier sicherlich auch mit.
