In Paris inszenierte Owens ein Requiem aus Stahl und Stille. „Concordians“ zelebriert nicht Nostalgie, sondern die alchemistische Kraft der Isolation.
Owens’ Kollektion übersetzt Isolation in ikonische Silhouetten: Lederfliegerjacken mit monolithischen Schultern, als wären sie aus Beton gegossen, treffen auf asymmetrische Mäntel aus schwerer Wolle, deren Silberbeschläge wie Scharniere einer rostigen Maschinerie wirken. Die Kleidung atmet Industrialität – zerrissene Schlitze in glänzenden Filzroben geben Blicke auf Haut frei, während drapierte Stoffkaskaden an zerborstene Vorhänge in verlassenen Fabriken erinnern. Jedes Detail ist ein Paradox: Schutz durch Fragilität, Luxus durch Rohheit.
Material-Alchemie: Vom Chaos zur Couture
Hier wird Strick zur Rüstung – grobe Muster schlingen sich um die Körper wie verknotete Seile, während Leder-Chaps sich zu schlammverschmierten Stiefeln verlängern, als hätte die Trägerin sie im Schlaf zerrissen. Plissierte Hoodies, zerknittert wie vergessene Liebesbriefe, kontrastieren mit Organza-Kleidern, die trotz ihrer Schwere flirrend leicht wirken. Owens zertrümmert Erwartungen: Ein Mantel, geformt wie ein gotisches Portal, öffnet sich zu einem schmalen Reißverschluss – ein Einblick in die Seele einer Kollektion, die Dunkelheit nicht versteckt, sondern zelebriert.
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