Schwarz als Stilphänomen: Die Farbe, die nie aus der Mode kommt - séduction Magazin Germany
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FASHION
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Schwarz als Stilphänomen: Die Farbe, die nie aus der Mode kommt

Von Monroe Vogel 05/09/2023
Credit: Spotlight Launchmetrics
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Schwarz – die Farbe der Raffinesse, der Eleganz und des zeitlosen Stils. Von Coco Chanels legendärem „Kleinen Schwarzen“ bis zu den Streetstyle-Trends von heute hat – Schwarz hat noch immer einen festen Platz in der Modewelt inne. Doch wie hat es diese Farbe geschafft, sich als unverzichtbares Stilelement zu etablieren?

Schon in der Antike wurde die Farbe als Symbol für Macht und Autorität angesehen. Römische Würdenträger trugen schwarze Toga-Praetexta, um ihren hohen gesellschaftlichen Status zu unterstreichen. Doch in der Mode war Schwarz damals noch eine seltene Farbe, die eher mit besonderen Anlässen in Verbindung gebracht wurde.

Das Mittelalter: Als Zeichen der Trauer

Im Mittelalter wurde Schwarz mit Trauer und Bescheidenheit assoziiert. Nonnen und Mönche trugen schwarze Gewänder, und Schwarz war die Farbe der Wahl während der Trauerzeit. Dennoch begann sich Schwarz langsam in der Mode zu etablieren, besonders unter Adligen und Klerikern, die es als Ausdruck von Macht und Strenge trugen.

Die Renaissance: Schwarz wird zur Eleganz

Die Renaissance brachte eine Wende für die Farbe in der Mode. Die Farbe wurde zunehmend mit Eleganz und Raffinesse in Verbindung gebracht. Berühmte Maler wie Velázquez und Rembrandt porträtierten Adlige in schwarzer Kleidung, was dazu beitrug, Schwarz als modische Farbe zu etablieren. Die Entdeckung von luxuriösen dunklen Stoffen wie Samt und Brokat verstärkte diesen Trend zusätzlich. Schwarz wurde auch in der Männermode, insbesondere durch die französischen Könige Ludwigs XIII. und XIV., populär.

Das 19. Jahrhundert: Victoria und die Trauerkleidung

Im 19. Jahrhundert erfuhr Schwarz einen weiteren Wendepunkt in seiner Modegeschichte. Königin Victoria von England trug die Farbe als Ausdruck ihrer Trauer um ihren verstorbenen Ehemann. Diese Assoziation mit Trauer blieb bestehen, während die Farbe gleichzeitig in der gehobenen Gesellschaft an Popularität gewann.

Das 20. Jahrhundert: Coco Chanel und Audrey Hepburn

Der entscheidende Durchbruch für Schwarz in der Modegeschichte kam jedoch im 20. Jahrhundert. Coco Chanel, eine der einflussreichsten Designerinnen aller Zeiten, präsentierte 1926 das legendäre „Kleine Schwarze“. Dieses schlichte, aber elegante Kleidungsstück wurde zur Ikone und verkörperte zeitlose Eleganz. Chanel veränderte Schwarz von einer Trauerfarbe in ein modisches Statement. In den 1950er-Jahren trug Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“ ein elegantes schwarzes Kleid, das Schwarz endgültig in der Popkultur verankerte. In den 1960er-Jahren übernahmen Modestars wie Twiggy und Edie Sedgwick die Farbe als Ausdruck von Rebellion und avantgardistischem Stil.

Die Gegenwart: Schwarz in der Vielfalt

In den folgenden Jahrzehnten wurde Schwarz zu einer vielseitigen Farbe, die in nahezu jeder Mode-Subkultur präsent war. Von Gothic- und Punk-Bewegungen bis zu den minimalistischen Designs der 1990er Jahre – die Farbe eroberte jeden Aspekt der Mode. Heute ist Schwarz ein wesentlicher Bestandteil nahezu jeder Garderobe und findet sich gleichermaßen auf den Laufstegen wie in der Streetwear.