Shampoo Bars: Kompakt und klimafreundlich - séduction Magazin Germany
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Haarpflege

Shampoo Bars: Kompakt und klimafreundlich

Von Pia Scheiblhuber 28/12/2020
Credit: Getty Images
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Zero Waste-Initiativen begegnet man im Moment überall. Plastikflaschen zu vermeiden, ist ein guter Anfang, um sich dem Ziel der unnötigen Müllanhäufung anzunähern. Dabei sollte man nicht nur Wasserflaschen einsparen, sondern am besten auch gleich das Badezimmer nach einzusparendem Verpackungsmaterial durchsuchen. Da stößt man sofort auf andere Plastikbehälter, unter anderem Shampooflaschen. Shampoo Bars sind eine Alternative.

Es gibt bereits viele Alternativen zum flüssigen Shampoo, die sich in zwei Arten von Haarwaschmitteln einteilen: Haarseife und festes Shampoo, letzteres auch Shampoo Bar genannt. Sie stehen den herkömmlichen Shampoos in Sachen Reinigung und Pflege in nichts nach – haben aber ihre Eigenheiten, die Sie wissen sollten, bevor Sie auf eine der Shampoo-Varianten umsteigen.

Festes Shampoo ist im Grunde flüssiges Shampoo, dem Wasser entzogen wurde. Die Inhaltsstoffe, die erst zusammengerührt und dann in kompakte Form gepresst werden, sind also dieselben des herkömmlichen Shampoos.

Kein Schaum? Die Haare müssen sich erst an die Shampoo-Alternativen gewöhnen

Die Grundzutaten für eine Haarseife bilden Fett und Lauge, die bei der Herstellung miteinander verseifen. Zudem werden oft ätherische Öle, Parfumöle, Oliven- oder Avocadoöl hinzugefügt. Es hängt vom Öl bzw. der Ölkombination ab, wie stark rückfettend eine Seife nach dem abgeschlossenen Verseifungsprozess sein wird. Das heißt: Wer zu fettigem Haar neigt, sollte darauf achten, eine weniger ölhaltige Seife zu wählen, um „Überfettung“ zu vermeiden. Ein großer Vorteil der Haarseife ist, dass sie die Haare oft griffiger macht und voluminöser wirken lässt. Ein weiterer positiver Effekt ist der natürliche, gesunde Glanz der Haare nach der Wäsche. Doch nicht jeder macht (sofort) gute Erfahrungen mit dem seifigen Shampooersatz. Das hängt zum einen von der Kalkhaltigkeit des Wassers ab. Bei sehr kalkhaltigem Wasser kann die Seife zur „Kalkseife“ mutieren, wodurch sich Seifenreste nur mühsam herauswaschen lassen und das Haar stumpf wirkt. Abhilfe schafft eine saure Rinse aus Wasser und Apfelessig oder Zitronensäure (Mischverhältnis 1l Wasser: 1 EL Essig oder Zitronensäure), mit der die Haare nach der Seifenwäsche abgespült werden, sodass sich die Schuppenschicht gut schließt. Zum anderen hängt der Haarseifen-Erfolg von früheren Gewohnheiten ab: Denn wer vorher herkömmliche – vor allem silikonhaltige – Shampoos verwendete, wird feststellen, dass die Seife im Haar kaum schäumt. Das ändert sich aber sobald die Rückstände der vorherigen Produkte beseitigt sind, was ein paar Tage oder aber auch Wochen dauern kann.

Shampoo Bars und Haarseifen halten oftmals dreimal länger als flüssiges Shampoo

Auf ein Schäum-Problem stößt man bei den festen Shampoos nicht. Denn hier sorgen, wie in den herkömmlichen Shampoos, Tenside für den Schaum. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um natürliche Tenside auf der Basis von Zucker oder Kokos. Das sollten Sie aber unbedingt checken! Denn genau wie bei flüssigem Shampoo, könnten sich auch erdölbasierte Tenside daruntermischen.

Sowohl bei festem Shampoo als auch bei der Haarseife ist es wichtig, sie nach der Verwendung gut trocknen zu lassen, am besten in einer Abtropfschale mit Bodenlöchern. Solch eine „luftige“ Lagerung vorausgesetzt, haben beide Shampoo-Alternativen ihrer flüssiger Variante etwas voraus: Sie halten viel länger, teilweise drei Mal so lange. Und sie bringen Sie dem Zero Waste-Ziel zumindest ein Stückchen näher.