Experten verraten, worauf es bei einem Gesichtspeeling ankommt - séduction Magazin Germany
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Gesichtspflege
Videobeitrag

Experten verraten, worauf es bei einem Gesichtspeeling ankommt

Von Monroe Vogel 04/06/2022
Credit: Stocksy
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Unsere Zellmauserung verläuft mit fortschreitendem Alter immer langsamer. Der Teint unserer Haut erscheint dadurch fahler und ungesünder, aber mit einem Gesichtspeeling kann man nachhelfen. Wir sprachen mit zwei Experten über alles Wichtige zum Thema Exfolieren.

Immer wieder hört man es: die Haut ist das größte menschliche Organ. Ihre oberste Schicht, die Epidermis, schützt uns vor schädigenden Einflüssen der Außenwelt und Feuchtigkeitsverlust. Auf dieser Hautschicht zeigen sich aber auch relativ schnell die Folgen von UV-Strahlung und Akne. Gesichtspeelings können die Zeichen der Zeit ein wenig kaschieren, wichtig ist nur früh genug anzufangen. Während der Turnover Cycle unserer Hautzellen im Kindesalter maximal fünf Tage beträgt, kann sich die Zeitperiode ab einem Alter von 30 auf 45 Tage verlängern und ab einem Alter von 50 sogar auf 90 oder mehr Tage. Damit die Haut auch im Alter ihren jugendlichen Glow nicht verliert, ist regelmäßiges Exfolieren essentiell. Aber Peeling ist nicht gleich Peeling – alle Benefits und potentielle Gefahren klären wir im Gespräch mit den Dermatologen Dr. med Susanne Steinkraus und Dr. med Rupert Schulz aus der Hamburger Praxis Steinkraus Skin.

Dr. med Susanne Steinkraus – Gründerin und Inhaberin der privatärztlichen Praxis Steinkraus Skin in Hamburg; Credit: PR
Dr. med Rupert Schulz – Facharzt für Dermatologie und Venerologie bei Steinkraus Skin; Credit: PR

Physisch, chemisch oder enzymatisch  

Gesichtspeelings kann man in drei unterschiedliche Kategorien unterteilen. „Bei einem physischen oder physikalischen Gesichtspeeling werden abgestorbene Hautschuppen- und Zellen der Epidermis mechanisch, beispielsweise mit einem Reinigungsschwamm oder einer Bürste entfernt“, erklärt Steinkraus. Zusätzlich würden auch Peeling-Substanzen wie Kaffee, Holzmehl oder Sand verwendet, um die Abschabung der Haut (Abrasion) zu verstärken. Für sensible Hauttypen nicht ideal. Steinkraus fügt aber hinzu, dass es mittlerweile auch schonendere Peeling-Partikel gibt: „scharfkantige Peeling-Partikel wie Microkügelchen aus Plastik oder geschredderte Substanzen können die Haut verletzen. Besser geeignet sind deshalb Pflanzenperlen oder sehr fein gemahlene Pflanzenkerne“.

Empfehlenswerter sind chemische oder enzymatische Peeling-Varianten, diese können in tiefere Hautschichten eindringen und sind effektiver. „Bei einem chemischen Peeling nutzt man Substanzen wie Mich-, Salicyl- oder Glykolsäure, um alte Hautzellen abzulösen und somit die Zellerneuerung anzuregen. Besonders Patienten mit unreiner und zu Pickeln neigender Haut profitieren von den entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Stoffe“, erklärt Steinkraus.

Enzympeelings funktionieren anders. Die Dermatologin fügt hinzu, dass Enzyme Moleküle sind, die Eiweiße spalten. Dadurch werde die Hornschicht unserer Haut aufgespalten und man könne abgestorbene Zellen schonend abtragen.

Kann ein Gesichtspeeling bei Augenringen helfen?

Wenn wir unser Gesicht exfolieren, lassen wir meistens eine ganz bestimmte Partie unberührt: die Haut um die Augen ist dünner und empfindlicher, deshalb können harsche Skincare-Ingredienzen hier leichter Verletzungen hervorrufen. Mittlerweile gibt es aber Gesichtspeelings, die auch um die Augen herum verwendet werden dürfen und angeblich Augenschatten minimieren. „Bei den typischen dunklen Schattierungen handelt es sich um durchschimmernde Blutgefäße. Durch Verzicht auf Alkohol und Nikotin, regelmäßiges Sporttreiben, ausreichend Schlaf, die Behandlung etwaiger Grunderkrankungen oder auch mit milden Peeling-Substanzen kann man diese Problematik verbessern. Allerdings sollten die verwendeten Produkte keine Zusätze wie Duftstoffe, Alkohol oder künstliche Öle enthalten. Hyaluron und Glycerin gelten als geeignete Feuchtigkeitsspender, zusätzlich können die Vitamine C und A die Kollagensynthese anregen und so helfen die Augenringe zu reduzieren. Im schlimmsten Fall können falsche Inhaltsstoffe aber eine Irritation auslösen, deshalb lieber auf Nummer sicher gehen und immer erst eine/n  Dermatologin/en konsultieren“, warnt Steinkraus. 

Das beste Exfoliant

Um die Haut von abgestorbenen Schüppchen zu befreien, haben sich unterschiedliche Ingredienzen etabliert. „AHAs (Alpha-Hydroxysäuren) sind chemische Peeling-Substanzen, dazu gehört beispielsweise Glykolsäure. Diese Stoffe tragen tragen zur Entfernung von Verhornungen und Hautschuppen bei und sorgen für eine Verfeinerung des Hautbildes. BHAs, also Beta-Hydroxysäuren wie Salicylsäure, werden vor allem bei seborrhoischer, fettiger und zu Akne neigender Haut angewandt. Im Gegensatz zu den AHAs eignen sich diese aber auch bei empfindlicher Haut, beschreibt Dr. Rupert Schulz. Sein Favorit in Sachen Gesichtspeeling ist jedoch Retinol. „Es sorgt für eine gesteigerte Zellteilungsrate, fördert die Kollagenneosynthese und fängt als Antioxidans Freie Radikale ab. Die Haut wird dadurch straffer, die Poren kleiner und Fältchen werden reduziert, erklärt der Dermatologe.

Die Pflege danach

Weil ein Gesichtspeeling die Haut aber immer auch in einem gewissen Maß strapaziert, sollte nach dem Exfolieren mit Skincare nachgepflegt werden. Schulz empfiehlt dafür hydrierende Produkte. „Feuchtigkeitsspendende Seren oder Masken mit Hyaluron sind bestens für die Pflege nach dem Gesichtspeeling geeignet“ – außerdem rät der Experte zu UV-Schutz, damit Hyperpigmentationen nicht auftreten.