Festivalvorschau: Die wichtigsten Filme der Cannes Filmfestspiele 2025 - séduction Magazin Germany
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KULTUR

Festivalvorschau: Die wichtigsten Filme der Cannes Filmfestspiele 2025

Von Monroe Rei Vogel 14/05/2025
Credit: Mathilde Gardel (FDC)
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Die Cannes Filmfestspiele 2025 versprechen erneut ein Schaufenster der internationalen Filmkunst zu werden – von vielversprechenden Regiedebüts bis hin zu etablierten Größen. Neben spektakulären Blockbustern wie „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ finden sich intime Charakterstudien, politische Allegorien und genreübergreifende Experimente im Programm. Im Folgenden werden fünf Filme vorgestellt, die bereits jetzt als besonders vielversprechend gelten und die Vielfalt des Festivals zwischen Glamour, Kunst und gesellschaftlicher Reflexion repräsentieren.

Eleanor the Great – Ein Generationenporträt mit Tiefgang

Scarlett Johansson gibt mit „Eleanor the Great“ ihr Regiedebüt. Der Film erzählt die Geschichte der 95-jährigen Eleanor (June Squibb), die nach dem Tod ihrer besten Freundin nach New York zieht und dort Trost in einer Gruppe von Holocaust-Überlebenden findet. Die ungewöhnliche Freundschaft zu der jungen Studentin Nina (Erin Kellyman) bildet den emotionalen Kern des Films. Johansson inszeniert ein melancholisch-humorvolles Porträt über das Altern und die Kraft menschlicher Verbindungen. June Squibbs Darstellung wird bereits als oscarwürdig gehandelt.

The Chronology of Water – Eine visuelle Reise der Selbstbefreiung

Kristen Stewart adaptiert mit „The Chronology of Water“ den autobiografischen Roman von Lidia Yuknavitch. Im Zentrum steht eine Frau (Imogen Poots), die durch Schwimmen und Schreiben ihre traumatische Vergangenheit verarbeitet. Der Film zeichnet sich durch kühne visuelle Gestaltung aus, die Körperlichkeit und Schmerz eindrucksvoll einfängt. Unterstützt wird Stewart von einem Ensemble mit Kim Gordon und Thora Birch. Das Werk verspricht eine intensive Hommage an weibliche Widerstandskraft.

Eddington – Zwischen Western und Pandemie-Allegorie

Ari Aster verbindet in „Eddington“ Western-Elemente mit einem Pandemie-Drama und sozialkritischem Kommentar. Im Jahr 2020 liefern sich ein korrupter Sheriff (Joaquin Phoenix) und ein skrupelloser Bürgermeister (Pedro Pascal) in einem abgelegenen Städtchen in New Mexico einen Machtkampf, der in surrealem Terror gipfelt. Der Film reflektiert die Absurditäten der modernen Welt, etwa durch Szenen, die die Paranoia der Coronajahre widerspiegeln. Mit Emma Stone und Austin Butler in der Besetzung markiert „Eddington“ Asters ersten Wettbewerbsbeitrag in Cannes.

Highest 2 Lowest – Spike Lee interpretiert Kurosawas Klassiker neu

Spike Lee und Denzel Washington arbeiten erneut zusammen in „Highest 2 Lowest“, einer Neuinterpretation von Kurosawas „High and Low“. Die Handlung verlegt Lee in die Hip-Hop-Industrie: Ein Musikmogul (Washington) sieht sich mit der Entführung des Sohnes seines Chauffeurs (Jeffrey Wright) konfrontiert – ein Verbrechen, das Fragen nach Moral, Rassismus und Kapitalismus aufwirft. Mit Cameos von A$AP Rocky und Ice Spice verbindet der Film zeitgenössische Musik mit gesellschaftskritischer Erzählung. Außerhalb des Wettbewerbs gezeigt, dürfte der Film Lees Ruf als Chronist sozialer Ungerechtigkeit weiter festigen.

Alpha – Body Horror vor dem Hintergrund der 1980er Jahre

Julia Ducournau, Gewinnerin der Goldenen Palme 2021 für „Titane“, kehrt mit „Alpha“ zurück. Das Körperhorror-Drama spielt in den AIDS-geprägten 1980er Jahren und handelt von einem 13-jährigen Mädchen (Golshifteh Farahani), das ein rätselhaftes Tattoo entdeckt, das mit ihrer Sterblichkeit verbunden ist. Ducournau verbindet persönliche Tragödien mit politischen Untertönen, inspiriert von der ACT-Up-Bewegung. Der Film verspricht verstörende visuelle Metaphern und eine Hommage an queere Widerstandsgeschichte.

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