Karminrot: Die Farbe der Sinnlichkeit - séduction Magazin Germany
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Karminrot: Die Farbe der Sinnlichkeit

Von Online Redaktion 07/03/2021
Credit: iStock
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Rot hat oft eine ganz besondere Bedeutung für uns Menschen. Wir assoziieren die Farbe mit Macht, Wucht, aber auch mit Leidenschaft und Lebendigkeit. Rote Lippen sind schon seit hunderten von Jahren ein Zeichen der Sinnlichkeit. Doch woher kommen die Farbstoffe, wie das Karminrot, das uns einen frischen Teint verleiht?

Kostbare Ware

Rot ist schon seit Jahrtausenden eine der begehrtesten Farben – sie war über Jahrhunderte hinweg nur den Königen oder den höchsten Amtsträgern der Geistlichkeit vorbehalten.

In der Färbung von Kleidern wurden die Farbstoffe der Schildlaus gerne angewendet. Aber auch in der Kunst war die kostbare Farbe dank ihrer besonderen Leuchtkraft äußerst begehrt. Von hellem Rosa bis zu dunklen Burgundertönen kann die Intensität der Farbe stark variieren. Oft wurde diese Farbe aus bereits gefärbter Kleidung gewonnen, denn die Beschaffung des roten Pigments war aufwendig und äußerst kostspielig.

Hergestellt wird die kostbare rote Farbe aus kleinen getrockneten Insekten, genauer aus der Cochenilleschildlaus, die in Zentral- und Südamerika heimisch ist. Doch nur aus den weiblichen Schildläusen kann der rote Farbstoff Karmin gewonnen werden. Die Läuse werden in mühsamer Arbeit von den sogenannten Oputien, einem baumartigen Kakteengewächs, geerntet. Heute werden die Schildläuse einfach gezüchtet, was die Herstellung des Farbstoffs vereinfacht.

Heutige Anwendung

Heute wird der Farbstoff dank der noramlerweise guten Hautverträglichkeit in vielen farbigen Kosmetikprodukten verwendet. Jedoch gibt es immer wieder vereinzelte Fälle, bei denen es zu Kontaktallergien kommen kann. Unter dem Namen Carmine oder Karminrot ist das Farbpigment in Blushes, Lidschatten oder auch in Lippenstiften zu finden. Doch durch die Förderung des Stoffes aus den Cochenilleschildläusen sind diese Produkte nie vegan, da diese Ingredienzen tierischen Ursprungs enthalten.

Synthetische Alternativen

Erst in den letzten Jahren haben synthetische Alternativen zum Karminrot mehr Interesse hervorgerufen. Der Nachteil: viele synthetische, rote Pigmente färben die Haut dauerhaft ein, sodass selbst nach dem Abschminken eine leicht rötliche Tönung zurückbleibt. Oft sind diese Pigmente auch noch nicht für die Nutzung im Augenbereich zugelassen. Meist als „Red No. 2“ oder „Red No. 40“ deklariert, können aber auch diese aus Erdöl oder Kohle hergestellten Stoffe häufiger Allergien auslösen. So können deren Auswirkungen auf die Gesundheit deutlich heftiger ausfallen, als bei der traditionellen Herstellung von Karminrot.