Buly 1803 - Wach designed - séduction Magazin Germany
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Buly 1803 – Wach designed

Von Regina Stahl 14/01/2022
Credit: PR
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Old is new again – eine traditionelle, aber fast vergessene Pariser Kosmetikmarke wurde 2014 zu neuem Leben erweckt. Mittlerweile kann man die Produkte für Haut und Haar sowie zahlreiche nützliche und ungewöhnliche Accessoires in mehr als 25 Boutiquen von Paris über New York bis Tokio kaufen. Demnächst auch in München. REGINA STAHL schnupperte schon mal rein.

1803 eröffneten Claude Bully (ursprünglich mit zwei „l“ geschrieben) und sein Sohn Jean-Vincent in der Rue Saint-Honoré ein Geschäft, in der sie in Eigen-Regie hergestellte Beauty-Produkte verkauften. Besonders beliebt war eine auf Essig basierende Essenz, die sowohl unangenehme Körpergerüche minimierte, aber auch die Beschaffenheit der Haut optimierte  – ursprünglich nur für den Adel gedacht. Kometenhafter Aufstieg – und Fall in die Vergessenheit. Aber immerhin so beeindruckend, daß Honoré de Balzac in seiner „Comédie Humaine“ Bully als Inspiration für die Romanfigur César Birotteau benutzte.

Mehr als 200 Jahre später entstand die mittlerweile zum Imperium avancierte Marke „Officine Universelle Buly (jetzt mit einem „l“) 1803“. Das Pariser Power-Couple Victoire de Taillac (früher PR-Director des legendären Concept-Stores „Colette“) und Ehemann Ramdane Touhami (hat als Creative Director u.a. die Kerzen-Manufaktur „Trudon“ neu aktiviert) haben sich das Ziel gesetzt, mit ihren Produkten die Kosmetikwelt zu erobern. Nicht nur für den Adel, sondern als „Everybody´s Darling“.

REGINA STAHL: Wie haben Sie Buly überhaupt aufgespürt?

VICTOIRE DE TAILLAC-TOUHAMI: Wir haben per Zufall einen alten Katalog der Marke gefunden. Der Charme des 19. Jahrhunderts hatte es uns spontan angetan, die Aufmachung der Produkte, all das war einfach nur hübsch. Wir dachten, damit kann man Träume erwecken. Somit hatten wir eine Vorgabe, nach der wir uns orientieren konnten. „Old is New again“ war unser Motto.

Das Design für die Produkte und für die Läden stammt von Ihrem Mann?

Ja klar, der ist sofort darauf eingestiegen. Vorbild waren alte Apotheken mit gefliesten Böden und antik wirkenden Schränken – die Kunden sollen sofort in eine neue alte Welt eintauchen.

Haben Sie denn auch alte Rezepturen übernommen?

Nein, wir haben nur den Look für die Artikel gemäß der damaligen Zeit interpretiert. Die Formeln sind total neu und den heutigen Beauty-Wünschen angepasst.

Worauf haben Sie sich spezialisiert?

Wir bieten Produkte für Haut, Haar, Gesicht und Körper an, dazu Düfte und Accessoires wie Kämme, Schwämme, Pinsel und alles, was das Bad schöner macht. Insgesamt 800 verschiedene Referenzen.

Gibt es spezielle Dinge, mit denen Sie sich von anderen Brands unterscheiden?

Unsere Düfte enthalten keinen Alkohol, sondern werden auf Wasser-Basis hergestellt. Wenn man sie aufgeträgt, entwickelt sich ihre Konsistenz zu einer Art Emulsion – des hat gleichzeitig einen pflegenden Effekt. Dabei kann man sich seinen Favoriten unter zwölf Aromen aussuchen – blumig, würzig oder frisch. Alle sind Unisex – wir machen da keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Außerdem haben wir in jedem Geschäft einen Kalligraphen, der auf Wunsch die Produkte beschriftet – egal, ob es sich um einen Kauf für Sie selbst oder um ein Geschenk handelt.

Welches sind Ihre Bestseller?

Eigentlich die Düfte. Aber auch unsere Handcreme „Pommade Concrète“. Sehr beliebt ist auch unser Lip Balm „Le Baume des Muses“, den wir in Döschen anbieten, die man sich mit Initialen personifizieren lassen kann. Oder – weil ungewöhnlich – unsere parfümierten Postkarten. Das ist definitiv eine Referenz an alte Zeiten. Aber auch junge Leute träumen gern.

Vor kurzem haben Sie Ihre Marke an den Brand-Giganten LVMH verkauft. Geht damit nicht auch ein Stück Herz dahin?

Eigentlich geht uns das Herz auf, denn wir haben jetzt mehr Zeit, um uns ausschließlich  um den kreativen Bereich zu kümmern. Um die Emotion „Best of the Past, Best of the Presence“ noch zu optimieren.