Duftkerzen: Nachhaltige Modelle polieren ihr Image auf - séduction Magazin Germany
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Parfum Trends

Duftkerzen: Nachhaltige Modelle polieren ihr Image auf

Von Habib Yaman 02/12/2019
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Zimt, Nelken, Orange, Lebkuchengewürz – vorweihnachtliche Duftkompositionen wehen uns nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt um die Nase. Auch Zuhause verzichten wir nur ungern auf das verführerische Aroma einer Duftkerze. Sie versprüht einen Hauch von Luxus, wenn es draußen kalt und dunkel ist und wir uns unsere kleine Wohlfühloase im Wohnzimmer schaffen. Doch was sich nach einem harmlosen Entspannungsmoment anhört, wird von vielen bereits mit großer Vorsicht genossen werden. Denn Duftkerzen können gesundheitsschädlich sein.

Paraffinwachs unbedingt vermeiden

Eine wichtige Info vorab für all diejenigen, die gerade in Weihnachtsdeko-Laune sind und ihre Wohnung in ein kleines Duftkerzen-Lichtermeer verwandeln wollen: Nur bestimmte Inhaltsstoffe sind schädlich und es gibt mittlerweile viele nachhaltige Alternativen. Ganz wichtig beim Kerzenkauf – egal ob Duftkerze oder normale Kerze – ist, darauf zu achten, dass kein Paraffinwachs verarbeitet ist. Jenes Wachs des Erdöl-Abfallprodukts ist zwar preiswert und brennt leicht, weshalb es oft erste Wahl vieler Kerzenhersteller ist. Beim Abbrennen werden jedoch Schadstoffe frei, die beispielsweise Benzol und Toluol enthalten und Kopfschmerzen verursachen können. Auch Pestizide und Schwermetalle wie Zink und Blei können austreten und sogar zu hormonellen Störungen führen.

Wichtig bei Duftstoffen: reine ätherische Öle statt Limonen

Außerdem sollte man von synthetisch parfümierten Kerzen Abstand nehmen, da sich in den künstlichen Düften oft sowohl für Umwelt als auch Gesundheit bedenkliche Stoffe wie Benzin befinden. Duftstoffe sind im Allgemeinen ein heikles Thema, denn sie sind oft schuld an allergischen Reaktionen wie Ausschlag und Augentränen. Besonders gefährlich in diesem Zusammenhang ist Limonen, das in Zitronen- und Orangenschalen enthalten ist und auch in der Herstellung von Kosmetik und Spielzeug zum Einsatz kommt. Es verursacht nämlich eine „Ozonolyse“: Darunter versteht man die Vermischung mit dem natürlich in der Luft enthaltenen Ozon. Dabei kann Formaldehyd entstehen, ein oft in Desinfektionsmitteln, Leim- und Farbdämpfen vorkommendes Lösungsmittel, das als erbgutverändernd und krebserregend gilt. Eine hohe Konzentration von Formaldehyd in der Luft löst eine Reizung der Schleimhäute, wie Augenreizen und Stechen in der Nase, hervor.

Soja-, Reis- und Bienenwachs sind gesunde, nachhaltige Alternativen

Das hört sich nun alles ganz schön abschreckend an. Gesunde und umweltfreundliche Alternativen gibt es aber zur Genüge. Dabei gilt: Je natürlicher und nachhaltiger sie hergestellt wurde, desto unbedenklicher ist die Duftkerze letztendlich. Folgende Wachsarten sollten Sie sich merken, um beim nächsten Kerzenkauf nichts falsch zu machen: Soja-, Raps-, Reiswachs und natürlich das wohl ursprünglichste aller Wachse, das Bienenwachs. Letzteres ist zwar deutlich teurer, garantiert aber eine längere Brenndauer. Zudem setzt es negative Ionen frei, die dazu beitragen können, die Luft zu reinigen. Der einzige Duftstoff sollte reines ätherisches Öl sein, dann besteht kein Risiko der gefährlichen „Ozonolyse“. Neben Wachs- und Duftstoff-Bestandteilen ist auch die Beschaffenheit des Dochtes von großer Bedeutung: Metalldochte setzen giftige Bleidämpfe frei, die hormonelle Störungen zur Folge haben können. Stattdessen sollten Ihre Kerzen nur mit Baumwolldochten ausgestattet sein.

À propos Docht, hier noch ein Tipp zum Löschen der Kerzenflamme: Legen Sie den Docht kurz um, sodass die Flamme im Wachs erlischt und richten Sie den Docht sogleich wieder auf. So entsteht kein Rauch – und die Kerze lässt sich für den nächsten kuscheligen Wohlfühlabend wieder besser anzünden.

Text: Pia Scheiblhuber

Credit: Avocadostore, Balu Bowls