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Pool Position: Eine Reise zu den Turks- und Caicosinseln

Von Redaktion 04/06/2025
Credit: Aman Hotels
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Nirgends ist das Meer so türkis, der Sand so weiß: Die Turks- und Caicos-Inseln gelten als eine der schönsten Stranddestinationen der Welt. Zu Recht.

Sand unter den Füßen, Sonne im Gesicht, das sanfte Rauschen der Wellen in den Ohren, ein lieber Mensch neben sich: Für die meisten von uns ist das die Vorstellung vom Paradies. Wenig dürfte dieser Traumvorstellung so nahekommen wie die Turks- und Caicosinseln. Von Schönem will jeder ein Stück haben, und entsprechend bewegt ist die Geschichte des kleinen Inselstaates. Im 17. Jahrhundert, nachdem die indigene Inselbevölkerung Mitte des 16. Jahrhunderts durch Krankheiten und Sklaverei ausgelöscht worden war, wurden die Turks und Caicos zuerst von Bermuda aus besiedelt und befanden sich später unter spanischer, französischer und britischer Kontrolle. Von 1776 bis 1848 gehörten sie zum britischen Überseegebiet der Bahamas, und von 1848 bis 1959 waren sie Teil des damals ebenfalls noch britischen Jamaika. 1959 schließlich wurden sie zur eigenständigen Kolonie erklärt. Und doch wirken Turks und Caicos noch immer irgendwie gefangen zwischen den Welten: Sie stehen unter britischer Herrschaft, aber die offizielle Landeswährung ist der US-Dollar. Gefahren wird links, und doch hat ein Großteil aller Mietwagen das Lenkrad auf der rechten Seite. Gefangen zwischen Welten – oder vielleicht einfach eine eigene, ganz für sich.

Die Menschen der Insel

Heute leben rund 50.000 Menschen auf den Turks- und Caicosinseln – eine Gemeinschaft verschiedener Herkunft und Religionen. Sie bezeichnen sich selbst stolz als die „Belongers“, diejenigen, die hierhergehören, oder in formellerem Kontext als die „TCI Islanders“. Die Mehrheit der einheimischen Bevölkerung sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, die einst für die Arbeit in der Salzindustrie auf die Inseln gebracht wurden. Entsprechend wird neben der Amtssprache Englisch ein einzigartiger Dialekt mit starken kreolischen Einflüssen gesprochen, der die afrikanischen und karibischen Wurzeln der Gemeinschaft widerspiegelt. Mehr und mehr mischen sich in den vergangenen Jahren auch westliche Auswanderer unter die Belongers, angelockt vom niedrigen Steuersatz und dem entspannten Lebensstil im Inselstaat.

Von den insgesamt 40 Inseln der Turks und Caicos sind lediglich acht bewohnt: die Turks-Inseln Grand Turk und Salt Cay, östlich der Turks-Island-Passage trennt die Turks-Inseln Grand Turk und Salt Cay im Osten von den Caicos-Inseln South Caicos, Middle Caicos, North Caicos, Providenciales, Pine Cay und Parrot Cay im Westen. Unter Reisenden am beliebtesten ist die Grace-Bay-Region auf der Hauptinsel Providenciales – oder „Provo“, wie die Einheimischen sie nennen. Hier säumen in Felsen und Vegetation eingebettete Luxusresorts die malerischen Strände.

Vom Salz zum Tourismus

Seit der Salzabbau – einst das wichtigste Handelsgut der Turks- und Caicosinseln – Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit eingestellt wurde, entwickelte sich der Inselstaat zunehmend in Richtung Tourismus. Hotels und Restaurants erwirtschaften mittlerweile mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts. Warum die Destination bei Touristinnen und Touristen immer beliebter wird, ist nachvollziehbar – und es liegt nicht allein an ihrer natürlichen Schönheit. Die Turks und Caicos sind eine Art Mikrokosmos der Karibik, ein Ort, an dem modernster Luxus und rustikale Barfuß-Romantik, Cocktail-Bars und Strandhütten in einem harmonischen Nebeneinander existieren – eine einmalige Kombination aus Exklusivität und entspanntem Charme. Und diesen Lebensstil, so weiß man hier auf den Inseln, gilt es zu bewahren. Während viele karibische Reiseziele zunehmend vom Massentourismus geprägt sind, bleiben die Turks- und Caicosinseln vergleichsweise unberührt. Und friedlich.

Naturerlebnisse über und unter Wasser

Ganz egal, welche Art von Urlaub sie suchen, eines verbindet alle Reisenden auf den Turks- und Caicosinseln: die Begeisterung für die Natur. Hier spielt die Musik draußen, hauptsächlich im, auf und unter dem Wasser. Die Inseln sind Heimat des drittgrößten Korallenriffsystems der Welt und bieten einige der beeindruckendsten Unterwassererlebnisse der Karibik. Zahlreiche Anbieter begleiten Tauch- und Schnorchelausflüge zu den Meeresschutzgebieten entlang des Barriereriffs vor der Nordküste. An den Pinnacles und im Grouper Hole trifft man auf Schildkröten und Ammenhaie, während erfahrene Wassersportler bei Ausflügen zum etwas weiter entfernten West-Caicos-Marine-National-Park die Gewässer am Korallenriff mit Oktopussen oder Adlerrochen teilen. Und jedes Jahr zwischen Januar und März kann man – mit etwas Glück sogar vom Land aus – beobachten, wie majestätische Buckelwale entlang ihrer Wanderroute durch die Gewässer zwischen Grand Turk und Salt Cay ziehen.

Und auch denjenigen, die ihre Tage lieber im Trockenen und mit Sonne im Gesicht verbringen, mangelt es nicht an Möglichkeiten, die Natur zu genießen: Kajakexpeditionen durch die Mangrovenwälder etwa, Ausflüge zu den vom Aussterben bedrohten Felsenleguanen auf Little Water Cay oder ein Trip zu den Conch Bar Caves auf Middle Caicos, einer der größten Karsthöhlen in der Karibik. Doch die Turks- und Caicosinseln bieten mehr als nur atemberaubende Landschaften. In den Monaten November und Dezember, wenn das Wetter sich nach dem Ende der viermonatigen Hurrikansaison beruhigt, feiern die Einheimischen mit dem Caribbean Food and Wine Festival sowie den traditionellen Weihnachtsparaden Maskanoo und Junkanoo: In kunstvolle Kostüme gekleidet – sie werden von Hand mit Federn und Pailletten verziert – und zum Klang von traditionellen Trommelschlägen, pfeifenden Hörnern und fröhlichem Gesang ziehen die Belongers durch die Straßen von Providenciales, lachen, tanzen, feiern. Rund um die Paraden sorgen lokale Bands mit traditioneller Rake-and-scrape-Musik für Stimmung, während spektakuläre Feuerwerke den Nachthimmel erleuchten. Und es wird gegessen.

Amanyara, Turks & Caicos: Traumstrand

Obwohl die Street-Food-Szene auf Turks und Caicos nicht so ausgeprägt ist wie auf anderen karibischen Inseln – dies dürfte hauptsächlich an der relativ kleinen einheimischen Bevölkerung liegen –, ist sie elementarer Bestandteil sämtlicher kultureller Festivals und Veranstaltungen. Das beliebteste Street-Food-Event ist dabei der wöchentlich stattfindende Thursday Fish Fry in Providenciales, an dem Einheimische gemeinsam mit Touristinnen und Touristen lokale Gerichte wie Jerk Chicken genießen. Die Küche der Turks- und Caicosinseln ist eine Mischung aus karibischen, afrikanischen und europäischen Einflüssen und stark vom Meer geprägt – und davon, dass die Insel aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit ohne Lebensmittelimporte aus dem Ausland nicht allzu viel an kulinarischer Abwechslung bieten kann. Eine Zutat steht dabei besonders im Mittelpunkt: Die Meeresschnecke, Conch, der unangefochtene Liebling der Einheimischen, wird oft und gerne und in verschiedenen Varianten zubereitet: als erfrischender Conch-Salat mit Zitrusfrüchten, Paprika und Zwiebeln, als knusprige Conch-Fritters, gedämpft oder in würzigen Conch-Currys. Es steht symbolisch für die Fähigkeit der Inselbewohner, aus dem, was die Natur einem zur Verfügung stellt, das Maximum herauszuholen.

Kleine Welt, große Klasse

Denn am Ende bleibt es eine kleine Welt, in der man sich hier bewegt. Statt in einfachen Strandhütten kann man auch in Gourmet-Restaurants speisen, statt im Meer baden im Infinity-Pool schwimmen. Man kann sich in den Dörfern unter die Belongers mischen oder raus aufs Meer segeln oder sich entscheiden, das Erkunden auf das Areal des eigenen Hotels zu beschränken. Die Möglichkeiten sind nicht endlos. Doch das, was die Turks- und Caicosinseln bieten, gehört zweifellos zur Extraklasse.

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TEXT: Kristin Müller