The Grand Budapest Experience  - séduction Magazin Germany
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Reise Tipps

The Grand Budapest Experience 

Von Florian Siebeck 22/12/2022
Credit: PR

Wohin geht der nächste City-Trip? Wie wäre es mit der ungarischen Hauptstadt Budapest. Unser Autor erklärt, warum die Metropole eine Reise wert ist.

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Für Liebhaber von Wellness und gepflegten Drinks gleicht ein Weekend-Trip nach Budapest einem Besuch im gelobten Land. Die Thermalbäder der ungarischen Hauptstadt sind weltberühmt, ihre Heilwasser kurieren seit Jahrtausenden Leiden. Und später sorgt eine edle Champagnerbar für ein perfekt ausbalanciertes Wochenende 

Nanu, sind wir in Paris gelandet? Das schwindelerregend schöne Atrium lässt daran fast keinen Zweifel: Seine maurischen, neogotischen und arabischen Elemente wecken Erinnerungen an französische Einkaufspassagen. Die Reminiszenz kommt nicht von ungefähr. Wir sind in Budapest, genauer im „Pariser Hof“, der vom goldenen Zeitalter der Donaumetropole kündet. Früher saß hier die Sparkasse, doch dann verfiel das Gebäude, bis es ein Bauherr vor ein paar Jahren kaufte. Mehr als 70.000 Stunden Arbeit wurden in die Restaurierung des Palasts gesteckt. Er beherbergt nicht nur die einzige aus der Vorkriegszeit erhaltene überdachte Einkaufspassage in Budapest. Auch das „Párisi Udvar“ ist hier untergekommen, das wohl prächtigste Hotel der Stadt; bei der Fülle prachtvoller Hotels in der ungarischen Hauptstadt kein leichtes Unterfangen. 

Zum Frühstück im Stile der Belle Époque geht es ins „New York Cafe“ im „Anantara New York Palace Budapest Hotel“; Credit: PR

Der Geist der Grande Nation wird im „Párisi Udvar“ hochgehalten. Das liegt nicht zuletzt an der Champagnerbar „Étoile“, die vor wenigen Monaten hier eröffnet wurde. Auf der Karte stehen 50 verschiedene Jahrgangs-Champagner, die von Mittwoch bis Sonntag abends flaschenweise verköstigt werden können. 20 Labels gibt es auch im Glas. „Ich stelle Ihnen etwas zusammen“, sagt Sommelier Milan Tóth und eilt an die Bar. Es folgen: ein Laurent-Perrier Rose Brut, ein 2012er Dom Pérignon, ein Mandois Blanc de Blanc aus der Magnumflasche, dazu Barfood. Für Connaisseurs steht eine Flasche Bollinger für über eine Million Forint perfekt gekühlt bereit. Prickelnder kann ein Wochenende in Budapest nicht beginnen. 

Budapest: Die Stadt der Heilwasser

Budapest verfügt dank seiner günstigen geologischen Lage über eine Vielzahl an Thermal- und Heilquellen; Credit: PR

Aber wir sind ja nicht nur zum Trinken hier – auch wenn es im Stadtteil Pest die einzigartigen „Ruinenbars“ gibt, die in Abrisshäusern mit Drinks locken. Wir sind auch wegen des Heilwassers gekommen, das überall aus der Erde sprudelt. Budapest gilt als „Bäderstadt“: Von allen Metropolen der Welt hat die ungarische Hauptstadt die meisten Thermal- und Heilquellen zu bieten. Der Grund für diesen besonderen Reichtum ist die günstige geologische Lage: Die Erdkruste des Karpatenbeckens, in dem Budapest liegt, ist dünn. Dadurch ist die Temperatur des Wassers, das nach oben gepumpt wird, vergleichsweise hoch. 

Bereits im 2. Jahrhundert gab es auf dem Gebiet des heutigen Budapest 14 Thermalbäder, die unter der damaligen römischen Besatzung zu Heilzwecken errichtet wurden. Noch heute ist das Wissen um die heilende Wirkung des Wassers tief verankert. Budapester Ärzte verschreiben bei Ekzemen, Schuppenflechte oder Rheuma zuerst immer eine Spa-Behandlung in einem der Heilbäder. Zwölf Bäder betreibt die Stadt heute. Das Gellért-Bad ist wohl das berühmteste. Das beeindruckendste – und mit einer Gesamtfläche von über 75.000 Quadratmetern mit 15 Innen- und drei Außenbecken auch das größte in Europa – ist das Széchenyi-Heilbad, ein palastartiger Bau im Stadtpark mit einem Stilmix aus Neobarock- und Neorenaissance-Architektur. „Früher war es nur für wohlhabende Leute geöffnet, später durfte jeder kommen“, sagt der stellvertretende Kurdirektor Márton Pelényi und erklärt: „Das Thermalwasser kommt aus mehr als 1.200 Meter Tiefe und hat dort eine Temperatur von 77 Grad. Es wird ungefiltert in die Innenbecken geleitet.“ Hier entfaltet es zwischen Statuen, entlang opulenter Wandmalereien und bunter Mosaike seine heilenden Kräfte. Unter der Woche werden im Széchenyi-Bad vor allem medizinische Behandlungen wie Wasserdruckmassagen gegen Gelenkbeschwerden durchgeführt. Und es gibt eine Thermalkaskaden-Dampfkammer mit verschiedenen Hitzestufen sowie eine Vulkan-Sauna, in der es so feucht und heiß ist, dass jeder Atemzug in der Lunge brennt. 

Zwischen Retox und Detox

Einfach mal abschalten. In Budapest ist das in den heißen Bädern sogar im Winter möglich; Credit: PR

„Es gibt dieses amerikanische Sprichwort, dass die besten Geschäfte nicht im Büro, sondern auf dem Golfplatz gemacht werden“, sagt Pelényi. „In Ungarn ist es das Spa.“ Am Wochenende kommt Leben ins Wasser. In den Außenbecken tauschen Frauen den neuesten Klatsch aus, Männer verhandeln über Deals oder spielen Schach auf im Wasser schwimmenden Brettern. Wenn der Abend anbricht, werden Licht- und Musikanlagen aufgebaut, und das Széchenyi-Bad verwandelt sich in eine Event-Location: Jeden Samstag steigt hier die größte Poolparty Europas. Tausende Menschen strömen zur Therme, um auf der „Sparty“ in den drei Außenpools zu elektronischer Musik zu tanzen. Kühle Cocktails und heißes Wasser – nirgendwo liegen Retox und Detox so nahe beieinander. 

Zum ausgedehnten Sonntagsfrühstück geht es ins „New York Café“, das nicht nur für gute ungarische Küche, sondern vor allem für ein eindrucksvolles Raumerlebnis bekannt ist. Das Café ist ein Juwel der Budapester Belle Époque mit marmorierten Säulen, Kristallkronleuchtern und Freskendecken und gehört zum „Anantara New York Palace Budapest Hotel“, dessen Spa- und Wellnesscenter vor Kurzem komplett renoviert wurde. Obwohl das unterirdisch gelegene Spa mit seinen weiß getünchten Wänden an ein Haus auf einer griechischen Insel erinnert, gibt es hier traditionelle Treatments wie eine ungarische Schlammpackung. 

Ein Stück Budapest

Hévízer Schlamm steckt auch in einigen Produkten der Pflegelinie „Omorovicza“. Wer sich also das Buda- pester Spa-Gefühl nach Hause bringen will, macht einen Abstecher zur Boutique „Omorovicza“. Gegründet wurde die Marke von der ehemaligen Stabschefin der amerikanischen Botschaft in Budapest, deren Mann aus der noblen Omorovicza-Familie stammt. Die Produkte verbinden die Eigenschaften des Thermalwassers mit den regenerierenden Mineralien und Spurenelementen des Schlamms. Dank einer patentierten Methode gelangen die Inhaltsstoffe auch in tiefere Schichten der Haut. Budapest – die Number-One-Adresse für ein ausgewogenes Detox-Retox-Verhältnis.