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Die Hamptons: Vom Künstlerparadies zur Oase der High Society

Von Online Redaktion 29/04/2025
Credit: Pexels
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An der Ostspitze von Long Island, etwa 150 Kilometer östlich von Manhattan, liegt eine Region, die wie kaum eine andere für Reichtum, Exklusivität und sommerliche Eleganz steht: die Hamptons. Diese Ansammlung von Dörfern und Stränden im Suffolk County dient der New Yorker Gesellschaft seit Jahrzehnten als Rückzugsort vor dem Großstadttrubel. Doch der Wandel von beschaulichem Ackerland zu einer der begehrtesten Sommerdestinationen Amerikas ist eine Geschichte geprägt von Künstlerträumen, gesellschaftlichen Umbrüchen und dem ständigen Wechselspiel zwischen Tradition und Moderne.

Vom Ackerland zur Künstleridylle

Im 19. Jahrhundert waren die Hamptons hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt. Bauern bauten Kartoffeln an, Fischer lebten vom Meer. Mit dem Ausbau der Long Island Rail Road gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Region erstmals für Städter attraktiv, die Erholung und frische Seeluft suchten.

Bereits im frühen 20. Jahrhundert zog die natürliche Schönheit der Hamptons Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle an. Besonders bekannt wurde das Dorf Springs, wo sich ab den 1940er-Jahren Künstler wie Jackson Pollock und Lee Krasner niederließen. Ihr Einfluss prägt das kulturelle Selbstverständnis der Region bis heute – das Pollock-Krasner House ist mittlerweile ein Museum.

Die 1980er: Glamour, Geld und gesellschaftlicher Wandel

Mit den 1980er-Jahren begann der Boom der Hamptons als Sommerziel der amerikanischen Elite. Immer mehr wohlhabende New Yorker, darunter auch Prominente aus Film, Mode und Wirtschaft, erwarben Grundstücke und bauten großzügige Anwesen. Clubs wie der Maidstone Club oder der Southampton Bath and Tennis Club wurden zu Treffpunkten der High Society.

Die Region veränderte sich sichtbar: Wo früher Bauernhöfe standen, entstanden Golfplätze, exklusive Restaurants und Boutiquen. Die steigenden Immobilienpreise verdrängten viele Einheimische und veränderten die soziale Struktur der Gemeinden.

Das 21. Jahrhundert: Tech-Milliardäre und neue Trends

Heute sind die Hamptons ein Synonym für Luxusimmobilien, diskrete Villen hinter hohen Hecken und einen Lebensstil, der Tradition und Innovation verbindet. Neben Prominenten aus der Unterhaltungsbranche haben auch Unternehmer und Tech-Milliardäre die Region für sich entdeckt. Die Anwesen sind oft mit modernster Technik, privaten Pools und großzügigen Grundstücken ausgestattet.

Trotz des Luxus gibt es weiterhin eine lebendige Kulturszene. Das Parrish Art Museum in Water Mill zeigt Werke von regionalen und internationalen Künstlern, das Guild Hall Theater in East Hampton bietet ein abwechslungsreiches Programm aus Theater, Musik und Ausstellungen. Das Hamptons International Film Festival ist ein weiteres kulturelles Highlight, das jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht.

Kulinarisch setzen viele Restaurants auf regionale Produkte und Farm-to-Table-Konzepte – ein Verweis auf die landwirtschaftlichen Wurzeln der Region.

Die Hamptons in der Popkultur

Die Hamptons sind regelmäßig Schauplatz von Filmen, Serien und Reality-Shows. In Nancy Meyers’ Film „Something’s Gotta Give“ (2003) wird ein typisches Strandhaus zum Sehnsuchtsort für viele Zuschauer. Auch Serien wie „The Real Housewives of New York City“ oder „Revenge“ nutzen die Kulisse der Hamptons für ihre Geschichten.

Zwischen Mythos und Realität

Trotz aller Exklusivität und des Glamours haben die Hamptons ihren besonderen Zauber bewahrt. An ruhigen Morgen, wenn der Nebel über den Dünen hängt und der Montauk-Leuchtturm über das Meer wacht, lässt sich noch immer die ursprüngliche Schönheit der Region erahnen. Doch der Wandel ist spürbar: Die Balance zwischen Tradition und Moderne, zwischen alten Familien und Neuankömmlingen, prägt das gesellschaftliche Leben.

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