Chronoswiss setzt auf starke Töne - séduction Magazin
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Uhren & Schmuck

Mit Endorphinen gegen Winter-Trübsal: Chronoswiss setzt auf starke Töne

Von Jan Lehmhaus 12/12/2022
Credit: PR
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Das Markenzeichen von Chronoswiss ist das Regulator-Zifferblatt. Eigentlich sehr altmodisch, aber die Luzerner wissen längst, wie das Konzept cool wird

Die trauen sich was! „Open Gear Resec Endorphin“ heißt dieses schrille Modell. Chronoswiss verspricht, dass der Träger damit aus dem grauen Alltag in eine Welt von Freude und Begeisterung gelange. Sie ist nicht der erste Zeitmesser des Hauses, der außergewöhnliche Farben und Farbeffekte zeigt, an Stellen zumal, die bislang kein Hersteller einzufärben versucht hat. Und doch gelingt der Luzerner Marke immer wieder eine neue Irritation. Wohl auch, weil eine so traditionsreiche Optik grell koloriert wird.

Vom Antik-Look …

Chronoswiss half in den 80er-Jahren erfolgreich mit, nach dem Quarzschock wieder mechanische Uhren zu etablieren, machte den Glasboden populär und griff optisch weit in die Geschichte der Zeitmessung zurück. Inbegriff der Marke sind seit seitdem so genannte Regulator-Zifferblätter, mit großer, zentraler Minute und dezentralen kleinen Anzeigen für Stunden und Sekunden. Typisch war das vor langer Zeit für besonders akkurate Großuhren, die sich präzise ablesen ließen, weil ihre Zeiger einander nicht verdecken konnten. In würdigen Holzgehäusen hingen oder standen sie an den Wänden von Labors und Ingenieurbüros. 

… zu 

Am Handgelenk, eingeschalt in ein kanneliertes Gehäuse mit knubbeliger Zwiebelkrone, waren die ersten Chronoswiss-Regulatoren ein bewusster Anachronismus. Bei den neueren Modellen aber ist außer Gehäuse und Krone nichts mehr so, wie es mal war. Die Marke entdeckte das gestalterische Potenzial des Regulator-Blatts, machte seine Geometrie zur Grundlage einer quasi architektonischen Struktur. Die bietet Einblick in die Technik, genau so, wie ständig wechselnde Lichteindrücke. Der perfekte Umgang mit leuchtend farbiger Emaille gehört zum Fundus an historischem Wissen der Marke und machte ihr Mut, auch mit anderen Beschichtungen zu experimentieren – und zu provozieren. Längst hat der Regulator dabei alles Großväterliche verloren, zumal sich auf den „Reese“-Modellen auch immer etwas tut: Alle 30 Sekunden springt der Sekundenzeiger in die Ausgangsposition zurück. 

Die „Endorphin“, mit violett PVD-beschichtetem Blatt und Gehäuse, sei bestimmt nicht jedermanns Sache, räumt Chronoswiss ein. Schon klar: Man muss sich natürlich was trauen.

Automatik, Edelstahlgehäuse 44 Millimeter, am Textilband, 12.700 Euro.