Chronoswiss markiert mit der „Delphis Oracle“ einen Mechanik-Trend.
Zu einer mechanischen Zeitanzeige fallen einem natürlich zuerst kreisende Zeiger ein, die die Zeit nicht unterteilen, sondern quasi in einem Fluss darstellen. Dabei gibt es noch andere Möglichkeiten. Die retrograde Anzeige zum Beispiel, bei der die Zeiger nicht rotieren, sondern nach dem Durchschreiten eines Kreisabschnitts an dessen Anfang zurückspringen. Das ist keine neue Idee – aber wieder im Kommen. Fortschritte in der Mikromechanik und der Produktionstechnik ermöglichen inzwischen, dass der Rücksprung noch präziser und blitzartiger erfolgt – und damit noch viel interessanter anzusehen ist –, zugleich aber dem Werk nicht zu viel Energie entzieht.
Retrograde Minute
Auf der Genfer „Watches and Wonders“-Messe werden in der kommenden Woche gleich mehrere neue Modelle mit retrograden Anzeigen präsentiert. Einer der Aussteller, Chronoswiss, zeigt ein Stück schon vorab: Zum 40. Geburtstag hat die Marke einen Klassiker von 1998 gründlich überarbeitet und neu aufgelegt, die „Delphis Oracle“. Auf den ersten Blick mag sie tatsächlich rätselhaft wirken, nutzt sie doch gleich drei Arten der Zeitdarstellung für eine ungewöhnliche, aber ästhetische Zifferblatt-Geometrie. Während der Zeiger der kleinen Sekunde unaufhörlich rotiert, springt der Minutenzeiger nach 60 Minuten auf null zurück. Gleichzeitig rückt die digitale Stundenanzeige im Fenster oben einen Schritt weiter. Ein faszinierendes Spektakel allemal – und ein guter Grund, über den Charakter von Zeit und Zeiteinteilung nachzusinnen. Das goldene Gehäuse und erst recht das handguillochierte Zifferblatt mit Feueremaille bieten dafür den perfekten Rahmen.
