
Der Shooting-Star und Senkrechtstarter aus Deutschlands Uhrenhochburg Glashütte heißt Nomos. Die Marke startete 1991 als unabhängiger Winzling in Sachsen. Inzwischen beschäftigt man über 300 Mitarbeiter:innen, fertigt über 95 Prozent in der eigenen Manufaktur und keine andere deutsche Marke baut mehr mechanische Uhren. Dahinter steckt das Erfolgsrezept: Puristisch lässiges Design in bester Bauhaus-Manier, hoher Wiedererkennungswert, mechanische Uhrwerke, Unabhängigkeit und vor allem Preissensibilität.

Nomos Co-Chefin Judith Borowski glaubt, dass beim Kauf einer Uhr zu „etwa Dreiviertel” das Design entscheidet. „Form follows function und fun“, bezeichnet Borowski das Designprinzip der Marke. Lange bevor Berliner Design zum Kult avancierte, verlegte Nomos sein Designatelier von Sachsen nach Berlin Kreuzberg, um junge Kreative anzulocken. Borowski engagierte zudem namhafte Produktdesigner wie Werner Aisslinger, Axel Kufus und Mark Braun.

So auch bei der neuen Damenlinie „Metro 33“, die in gleich drei Varianten seit wenigen Tagen zu haben ist. Schon vor zehn Jahren entwarf der Berliner Designer Mark Braun die ersten Metros für Nomos und hat jetzt seinen Ur-Entwurf in völlig neue Formen gegossen. Mit 33 Millimeter Durchmesser und 7,5 Millimeter Gehäusehöhe aus Edelstahl besonders flach und anschmiegsam, dazu ein Handaufzugswerk und ein Look mit Großstadt-Charme, der auch elegant sowie unkonventionell wirken soll.

Formvollendet unter einem aufwendig doppelt gewölbten Saphirglas soll das Trio den Charme einer Großstadt symbolisieren: Das Modell All Silver steht für spiegelnde Glasfassaden, hingegen Muted Red für Backsteinbauten wie in Brooklyn oder der Hamburger Speicherstadt und Sage für das Grün der Parks oder oxidierte Kupferdächer. Als dezente Raffinesse wurden die Sekundenzeiger und die Minuterie mal in Pink und mal Gelb gefärbt.

Sekundenzeiger und die Minuterie in Pink gehüllt
Zugegeben, das mag ein wenig exaltiert klingen. Fakt ist jedoch, dass diese Farbtöne im Trend liegen, sich kaum eine andere Manufaktur solche Kombinationen zutraut, vor allem aber muntern sie auf und strahlen gute Laune aus. Dank zeitgemäßem Design, mal bisschen frech, mal smart aber auch mit einer Portion Selbstironie, avancierten Nomos Modelle längst zum Kultobjekt vieler Avantgardisten und Uhrenkenner. Nicht nur bei Männern, sondern auch bei stilbewussten Frauen, die auf überteuerte Poser-Uhren verzichten können. Mehr noch. Die Manufaktur wurde schon mit fast 200 Preisen und internationalen Auszeichnungen geehrt.

Nomos beweist, dass sich Made in Germany Uhren nicht nur in puncto Technik und Design von der dominanten Schweizer Uhrenindustrie emanzipiert haben. Allen voran hat Nomos nie die Preisschraube überdreht. Die „Metro 33“ mit Manufakturkaliber kostet faire 1.820 Euro.