Retro-Uhren sind am überzeugendsten, wenn sie nicht nur die die Optik, sondern auch die Technik ihrer Vorlagen zitieren. Alpina hat dafür seine „Bumper“-Automatik wiederbelebt.
Die „Startimer Pilot Heritage Manufacture“ ist trotz ihrer sachlichen Gestaltung eine auffallende Uhr. Das liegt sicherlich an der heute ungewöhnlichen Kissenform des Gehäuses, das noch dazu die Krone bei 4 Uhr trägt. Tatsächlich war ein solches Design seit den 1920ern und 30ern weit verbreitet, als sich die Armband- von den Taschenuhren emanzipierten. In die Kissengehäuse passten die typisch runden Werke, während die Armbänder an die Kanten fast nahtlos anschlossen und damit den Eindruck vermieden, der Besitzer habe sich eine Taschenuhr umgeschnallt.
Haptische Rückmeldung
Als Pilotenuhren waren solche Zeitmesser natürlich auch Träger besonders hochwertiger Mechanik in Sachen Robustheit und Funktionalität. Der Vorläufer der „Startimer Pilot“ verfügte in den 1950ern über eines der ersten Automatikwerke, eine so genannte Hammerautomatik oder „Bumper“. Und genau so ein Werk hat Alpina für die Neuauflage der Uhr wiederaufleben lassen. Das „AL-709“ wird nicht von einem Rotor aufgezogen, den die Armbewegungen des Trägers kreisen lassen. Sondern durch eine hin und her schwingende Pendelmasse. Eine quasi museale, aber sehr effektive Technik, die sich, matt vergoldet, durch den Glasboden der Uhr betrachten lässt. Und fast noch besser ist der haptische Eindruck, den der Mechanismus vermittelt: Schlägt doch der Hammer, wie der Name vielleicht vermuten lässt, nicht hart und laut auf seine Begrenzungen, sondern wird von kräftigen Federn zurückgeworfen. Am Handgelenk ist das kinetische Spiel sanft spürbar.
Die ersten beiden Versionen der „Startimer Pilot hatten weiße Zifferblätter, jetzt lanciert Alpina Modelle mit marineblauem und champagnergrauem Finish. Das Letztere hat ein vergoldetes Gehäuse. 42 Millimeter Durchmesser, am Lederband. Edelstahl mit blauem Blatt 2850 Euro, vergoldetes Gehäuse mit grauem Blatt 2950 Euro.
