Faktencheck: Mikroplastik in Pflege- und Kosmetikprodukten
Gesichtspflege

Faktencheck: Mikroplastik in Pflege- und Kosmetikprodukten

Von Redaktion 16/12/2020
Credit: iStock
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Zweimal pro Woche ein Peeling, so lautet die Devise, dann strahlt der Teint nachhaltig. Wirklich nachhaltig ist die Anwendung einiger Peelings jedoch nicht, stecken doch in vielen Produkten kleine Kunststoffpartikel, sogenanntes Mikroplastik, das über das Abwasser in die Ökosysteme gelangt. Wirklich nötig sind die körnigen Plastikteilchen aber nicht, um das Gesicht gründlich zu reinigen. séduction erklärt, worauf Sie beim Kauf von Kosmetikartikeln – nicht nur Peelings! – achten sollten.

Kunststoffpartikel kommen in sichtbarer und gelöster Form vor

Ob in sichtbar-körniger oder flüssig-gelöster Form: Das nicht biologisch abbaubare Mikroplastik ist immer noch in vielen Kosmetikartikeln enthalten. Kunststoffpartikel sind nicht nur in körnigen Peelings oder Zahnpasten, sondern auch in Cremes, Duschgels sowie Make-up- und Haarstyling-Produkten vorhanden. Die Plastikteilchen dienen als effektives Mittel für eine schonende Entfernung von Schmutz, Hautschüppchen und Zahnbelag, dienen als Bindemittel oder sorgen in für die gewünschte Textur. Mittlerweile wird immer mehr darauf verzichtet: Laut des Europäischen Kosmetikverbands Cosmetics Europe verringerte sich der Einsatz von Mikrokunststoffpartikeln zwischen 2012 und 2017 um 97 Prozent.

Mikroplastik versteckt sich hinter Siglen wie PET, PP, PE und AC

Das scheint noch nicht genug zu sein, wenn man sich einen Überblick über all jene Produkte verschafft, die immer noch umweltbelastendes Kleinstplastik enthalten. Hierzu zählen Produkte aller Preisklassen. Das wird bei einem Blick in den Einkaufsratgeber des BUND, der die betroffenen Kosmetika listet, deutlich. Auf folgende Bezeichnungen in der Inhaltsstoffe-Liste, hinter denen sich Mikroplastik verbirgt, sollten Sie achten: PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PET (Polyethylenterephthalat), Nylon-12 und Nylon-6 (Polyamide), PUR (Polyurethan), AC (Acrylates Copolymer), ACS (Acrylates Crosspolymer), PA (Polyacrylat), PMMA (Polymethylmethacrylat), PS (Polystyren), PQ (Polyquaternium).

Umweltfreundliche Alternativen aus Cellulose

2017 machten die in Kosmetika verwendeten umweltschädlichen Plastikbestandteile laut Europäischer Chemikalienagentur nur 0,2 Prozent des in der EU produzierten Mikrokunststoffs aus. Ein unerheblicher Bruchteil, könnte man denken. Doch auch geringe Mengen richten Schaden an und ließen sich leicht vermeiden. In plastikfreien Naturkosmetik-Produkten, die das BDIH- oder Nature.org-Siegel tragen, fungiert beispielsweise Cellulose aus Buchenholz, Hafer, Weizen oder Mais als natürliche Alternative für Abriebpartikel.

Hintergrundinformationen zum Mikroplastik

Wenn feste und unlösliche synthetische Kunststoffe kleiner als 5 Millimeter sind, spricht man von Mikroplastik. Dieses gelangt aufgrund unzureichender Abwasserfilterung in den Kläranlagen in die Umwelt, wo es sich anreichert und wie ein Magnet wirkt, an den sich weitere Schadstoffe wie Pestizide anlagern. Ob das über die Umwelt in die Nahrungskette eingeschleuste Mikroplastik auch gesundheitsschädlich für den Menschen ist, ist noch nicht ausreichend erforscht, laut Bundesinstitut für Risikobewertung aber unwahrscheinlich.