Kryo- und Hydra-Facials: Hochwirksame Treatment-Trends
Kryo- und Hydra-Facials: Hochwirksame Treatment-Trends
Gesichtspflege

Kryo- und Hydra-Facials: Hochwirksame Treatment-Trends

Von Pia Scheiblhuber 25/12/2020
Credit: iStock
S

Sie zählen zu den effektivsten Gesichtsbehandlungs-Methoden und begeistern Beauties weltweit: Kryo- und Hydra-Facials überzeugen dank ihrer innovativen und nicht-invasiven Anwendungsweise. Erstere werden bereits in vielen Beauty-Salons in Deutschland angeboten. Kryotherapie boomt in den USA, hierzulande ist sie jedoch noch nicht sehr verbreitet. Kosmetologin Galina Strutinskaya, die ihre Beauty Lounge Galina in der Frankfurter Innenstadt betreibt, bietet seit September die kältebasierte Behandlung an und kombiniert sie unter anderem mit dem Hydra-Facial. séduction hat getestet wie sich dieses Pflegeabenteuer anfühlt.

„Beauty-Schatulle“ ist die erste Assoziation, die mir durch den Kopf schießt, als ich das kleine Studio betrete. Allerhand Pflegeprodukte sind in den Regalen arrangiert, an Behandlungstools fehlt es auch nicht. In einem platztechnisch perfekt genutzten Treatment-Raum nehme ich auf der Liege Platz. Ich habe „Hydra-Facial Bronze“ (169 €) gebucht, das mit einer Lymphdrainage beginnt. Dabei wird mein Gesicht mit einer Vakuumvorrichtung „abgestempelt“, die ähnlich wie ein Saugnapf funktioniert und sich auch so anfühlt. Bei jedem Stempeln macht es „Plopp“, das Gesicht entspannt sich immer mehr und Schlack wird abtransportiert. „Damit ist die Lymphdrainage die perfekte Vorbereitung für jede Behandlung“, sagt Galina Strutinskaya. Danach legt sie mit den vier aufeinander aufbauenden Behandlungsschritten des Hydra-Facial los.

Die vier Steps des Hydra-Facial: Hautabtragung, Säurepeeling, Tiefenreinigung, Hydration

Zuerst wird das Gesicht von der oberflächlichen Schicht aus abgestorbenen Hautzellen befreit, sodass gesunde, frische Haut zum Vorschein kommt. Diesen Vorgang nennt die Expertin „Tornado“, denn der muschelförmige Aufsatz des Behandlungsgerätes saugt die Schmutzpartikel und Schuppen wie ein Wirbelsturm von der Haut. Das kratzt ein bisschen, ist aber keinesfalls unangenehm. Im Gegenteil, man merkt richtig, wie die Haut effektiv bearbeitet wird. Im zweiten Schritt, dem Glysal-Säurepeeling, werden die Ablagerungen in den Poren der „freigesaugten“ Haut mit einem sanften Peeling aufgeweicht. Hier kommen Säuren in den hauttypgerechten Konzentrationen zum Einsatz. Im Gegensatz zum „Tornado“ handelt es sich hierbei um das Prinzip „Spritze“, erklärt Galina Strutinskaya: „Erst muss die frische Haut freigelegt werden, sodass alle Wirkstoffe auch wirklich in die tiefen Hautschichten gelangen können.“ Der dritte Schritt ist der wohl intensivste der Behandlung, die Tiefenausreinigung. Das Handstück trägt einen ähnlichen Aufsatz wie bei Schritt 1, die Reinigungsfunktion ist aber intensiver, da man nun von den Effekten der ersten beiden Steps – der Reinigung und Porenaufweichung – profitieren kann. Talgablagerungen und tiefer liegende Unreinheiten können durch ein Vakuum aus der Porenstruktur gefiltert werden.

Drei Minuten lang ist die Haut -78°C ausgesetzt

„Hydration“ nennt sich der letzte Schritt. Hierfür werden allerlei wertvolle Beauty-Elixiere wie Vitamine, Mineralien, Hyaluronsäure und nicht zuletzt Antioxidantien in die Haut eingeschleust. Nach der ersten Portion Antioxidantien und vor Abschluss des Hydra-Facials sieht die Hautexpertin einen Ortswechsel vor: Ab ins Behandlungszimmer nebenan, rauf auf die Liege und in Startposition gehen, dabei nur nicht die Schutzbrille vergessen, denn das Kryo-Facial (68 €) beginnt. Für circa drei Minuten bearbeitet Galina Strutinskaya mein Gesicht mit einem -78°C kalten Luftstrom. Die extreme Kälte kurbelt die Durchblutung an, was wiederum zur Regeneration der Haut führt. Zudem wird die Kollagenbildung aktiviert. Die Kosmetologin hebt hervor, dass nicht nur mit Kälte, sondern auch mit CO2 gearbeitet wird, was sich positiv auf die Beseitigung von Unreinheiten auswirkt. Einige Kunden hätten ihre Akne-Probleme dank dieser Behandlungsmethode bereits in den Griff bekommen, erzählt sie. Die ersten zwei Minuten ist die Kälte überraschend angenehm. Man fühlt sich, als würde man in hohen Sphären rasant durch die Lüfte fliegen, während einem die Wolken das Gesicht streicheln. Danach sehnt man aber doch das Ende dieser Tiefentemperatur-Behandlung herbei.

LED-Lichttherapie schließt die Behandlung ab

Mit gesund strahlenden roten Backen geht es dann wieder zurück in den anderen Raum, wo Galina den letzten Schritt des Hydra-Facial fortsetzt. „Die durch die Kälte zusätzlich angeregte Haut pushen wir jetzt mit Antioxidantien wie Zitronensäure und Kamelie und danach sorgt ein Serum mit Glycerin und Vitamin C für einen Feuchtigkeits-Boost“, verspricht sie. Abschließend legt mir die Hautexpertin noch eine LED-Lichttherapie-Maske aufs Gesicht, um meiner Haut zum Abschluss stimulierende Impulse zu geben. Die Behandlung ist vorbei, der Moment der Wahrheit gekommen: Galina Strutinskaya nimmt den Auffangbehälter des Behandlungsgerätes ab und zeigt mir, wieviel Schmutz, Schuppen und Mitesser aus meiner Haut entfernt wurden – erst bei diesem Anblick wird mir vollends klar, wie effektiv das Treatment war.

Fazit: Hydra- und Kryo-Facials versprechen effektive Pflegeabenteuer

Fazit dieser innovativen Behandlung-Session: Kryo- und Hydra-Facials werden nicht ohne Grund so sehr gehypt. Poren sind aufs Minimalste reduziert, die Haut fühlt sich samtig-weich an und man merkt noch viele Stunden danach, wie sie mit den Behandlungseffekten beschäftigt ist und auf Hochtouren arbeitet. Eines muss klargestellt werden: Wer sich im Beauty-Studio mit Streicheleinheiten verwöhnen lassen möchte, ist hier fehl am Platz. Kryo- und Hydra-Facials sind keine Wellnesserlebnisse im klassischen Sinne, sondern effektive Pflegeabenteuer.