
Nach Clean und Green Beauty kommt nun Blue Beauty: Dahinter steckt das Bestreben, Kosmetikprodukte aus umweltschonenden Ressourcen herzustellen, um die Weltmeere zu schützen – und zugleich der Haut etwas Gutes zu tun. Weshalb dahinter mehr steckt als nur ein Trend…
Tiegel, Fläschchen, Tuben und Ampullen: Die wertvollen Inhaltsstoffe unserer Hautpflegeprodukte sind in diversen Behältnissen abgefüllt. Sehr oft bestehen diese jedoch aus Plastik. Und selbst in den Cremes und Peelings befinden sich teils immer noch Plastikpartikel. Diese Tatsache rückt eine neues Nachhaltigkeitsbewusstsein in den Beauty-Fokus: Es reicht nicht mehr, clean und green zu sein, das neue Nachhaltigkeitsideal heißt Blue Beauty.
Blue Beauty geht weiter als das bisher propagierte Green Beauty-Konzept. Nicht nur eine transparente Kommunikation der Inhaltsstoffe und deren cleaner Status sind ausschlaggebend für eine positive Bewertung eines Produkts. Blue Beauty fordert mehr Aufmerksamkeit für Verpackungen, den Plastikanteil von Produkten und deren Auswirkung auf die Weltmeere. Denn sobald sich Mikropartikel aus Kunststoff, die von Peelings, Cremes oder Kosmetikverpackungen stammen, in den Meeren ablagern, leiden darunter die Meeresbewohner wie Plankton, Korallen, Muscheln und Fische. Zudem zieht Plastik Schafstoffe aus der Umgebung besonders stark an und enthält dadurch sehr viel mehr umweltschädigende Substanzen als das Meerwasser an sich.
Blue Beauty ist mehr als ein Trend
Blue Beauty ist deshalb mehr als ein Trend: Es ist eine Bewegung, die die Wechselwirkung zwischen dem Zustand der Umwelt und dem vorherrschenden, oft unbewussten Alltagsverhalten in den Fokus rückt, dabei auf Missstände aufmerksam macht – und stets auf der Suche nach umweltfreundlichen und zugleich hautschonenden und natürlich pflegenden Lösungen im Bereich der Kosmetik ist.
Mikroplastik-Bilanz: jährlich vier Kilo pro Kopf in Deutschland
Das Bestreben, den eigenen Kosmetik-Schrank umweltfreundlicher zu gestalten, sollte gemäß der Blue Beauty-Philosophie eine hohe Priorität einnehmen. Eine Studie des Fraunhofer Instituts aus dem Jahr 2018 zeigt, dass jedes Jahr pro Kopf in Deutschland gut vier Kilo Mikroplastik in die Umwelt gelangen – dabei liegt der Reifenabrieb an erster Stelle, doch Mikroplastik aus Verpackungsmaterial befindet sich ebenfalls unter den Top Ten der Mikroplastik-Quellen. Dabei spielt die Verpackung einer Großzahl an Kosmetikprodukten eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Blue Beauty: besser für die Umwelt und für die Haut
Auch wenn der Verbrauch von plastikhaltigen Beauty-Produkten im Vergleich zu anderen Umweltsünden ein vergleichsweise kleines Übel ist – der bewusste Verzicht auf unnötiges Plastik im Produkt und in der Verpackung sowie auf weitere schädliche Inhaltsstoffe zahlt sich aus. Er bedeutet einen schonenderen Umgang mit der Umwelt und mit sich selbst. Denn cleane, vegane Beauty-Produkte, die beispielsweise auf jegliche Erdölderivate verzichten, sind auch besser für die Hautgesundheit.
Diese Marken leben die Blue Beauty-Philosophie
Die Schwierigkeit, sich dieser Nachhaltigkeitsbewegung anzuschließen, liegt auf der Hand: Im Produkt-Dschungel der Beauty-Industrie ist es eine große Herausforderung, jene Marken und Produkte zu finden, die der Blue Beauty-Philosophie gerecht werden. Hier ein paar Beispiele für Marken, die sich für den Schutz der Ozeane engagieren:
- One Ocean Beauty setzt für die Kreation ihrer Blue Beauty-Produkte neueste Biotechnologie-Methoden ein. Die Brand unterstützt „Oceana“, die größte internationale Organisation zum Schutz der Weltmeere.
- Ren Clean Beauty hat umweltfreundliche und sanfte Skincare-Produkte im Sortiment. Das Besondere: Die Brand verwendet sogar bereits in den Ozeanen gelandetes Plastik für die Verpackung eines Body Wash.
- Auch die Marke Osea ist für ihr Nachhaltigkeitsbestreben bekannt. Die Pflegeprodukte werden in recycelbarem Glas abgefüllt. Das Ökosystem schädigende synthetische Inhaltsstoffe werden vollkommen ausgeschlossen.
- Aber auch bekanntere Marken setzen sich für die Weltmeere ein: Biotherm beispielsweise arbeitet mit Mission Blue, einer globalen Kampagne zur Rettung und Wiederherstellung der Meere, zusammen. Aus dieser Kooperation entstand Biotherm Waterlovers, eine neue Produktphilosophie, die mehr auf recycelte Verpackungen setzt und somit Plastik einspart.