
In den meisten Fällen erwerben wir Hautpflegeprodukte, die gut riechen. Doch haben Duftstoffe einen positiven oder negativen Einfluss auf unsere Haut?
„Fragrance-free“ und „Unscented“ sind Labels, die man auf immer mehr Produkten findet. Doch was steckt hinter dem Trend?
Mit Skincare wollen wir unsere Haut nicht nur pflegen; in den meisten Fällen helfen uns Pflegerituale auch mental dabei abzuschalten und nach einem langen Tag auf Reset zu drücken. Eine große Rolle spielen bei diesem Prozess Duftstoffe. Gerüche können nostalgisch stimmen, wir verbinden Erinnerungen mit ihnen und nicht selten fällen wir die Kaufentscheidung für oder gegen ein Produkt aufgrund unseres subjektiven Geruchsempfindens. Doch welche Benefits haben Duftstoffe tatsächlich für unsere Haut?
Warum enthalten Produkte Dutstoffe?
Viele Kosmetikartikel sind parfümiert, weil einige pflegende Inhaltsstoffe teilweise einen unangenehmen Eigengeruch haben. Es ist aber keine Notwendigkeit – ein neutraler Duft kann mittlerweile mit einfachen Schritten erreicht werden. Der Kaufimpuls und das Bestreben, einen individuellen Duft als Alleinstellungsmerkmal zu kreieren, stehen für viele Brands im Vordergrund. Was unsere Nasen als angenehm empfinden, ist aber umso schädlicher für unsere Haut.
So reagiert Ihre Haut auf Fragrances
Duftstoffe sensibilisieren unsere Haut und können sogar allergische Reaktionen hervorrufen. Vergleichbar mit Nickel kann eine Kontaktallergie entstehen. Aber auch andere Irritationen, Asthma und Kopfschmerzen können durch Fragrances getriggert werden. Vergleichbar mit UV-Strahlung zeigen sich manche Hautschäden erst nach Jahren. Alle Hauttypen sind von dieser Problematik betroffen. Ob ein Artikel synthetische bzw. natürliche Duftstoffe oder ätherische Öle enthält ist unwichtig. Fakt ist, dass synthetische Duftstoffe Ihre Haut wahrscheinlich sogar weniger irritieren. Tatsächlich sind ätherische Öle der größte Trigger für negative Reaktionen.
Verwirrung im Labeldschungel
Wir befinden uns in einem Dilemma: Auch wenn wir, als Verbraucher, bewusst auf Duftstoffe verzichten wollen, wird es uns unnötig schwer gemacht. Im Gegensatz zu anderen Zusätzen müssen Riech- und Aromastoffe nicht einzeln gekennzeichnet werden. Sie werden unter dem Oberbegriff „Parfüm“ bzw. „Aroma“ zusammengefasst. Inzwischen müssen die Brands auch die 26 häufigsten Allergene kennzeichnen, gegen die Menschen in Europa allergisch sind. Das ist aber nur ein Wermutstropfen: Duftstoffe können aus bis zu 100 verschiedenen Chemikalien zusammengesetzt sein, die höchstwahrscheinlich in irgendeiner Weise schädlich für Ihre Haut sind. Selbst wenn ein Produkt als „Fragrance-free“ oder „Unscented“ kategorisiert ist, kann es immer noch sein, dass ein Aromastoff enthalten ist. Die Labels beziehen sich nämlich auf künstlich hergestellte Duftstoffe. Eine tiefergehende Recherche, vor Ihrem nächsten Einkauf, könnte Sie also womöglich vor einer Fehlinvestition bewahren.