Während unsere Eltern und Großeltern auf Seifenstücke zur Pflege ihrer Körperhygiene schworen, scheinen jüngere Generationen eher Flüssigseife und Duschgels zu bevorzugen. Unter vielen sind Soap Bars als Keimschleudern verrufen, aber trifft dies wirklich zu?
Machen wir uns nichts vor – die Schönheitsindustrie produziert jedes Jahr Unmengen an Plastikmüll. Im Kontrast dazu legt unsere Gesellschaft immer mehr Wert auf Sustainability. Der Großteil der Menschheit hat verstanden, dass es angesichts des Klimawandels in der Verantwortung eines jeden Einzelnen liegt zu handeln. Auf Soap Bars umzusteigen ist ein kleiner Schritt in Richtung bewusster Leben mit großem Effekt.
Das sind die Vorteile
Im Vergleich zu Flüssigseife und Duschgels, die in Plastik aufbewahrt werden müssen, sind Seifenstücke um einiges nachhaltiger. Manche Soap Bars sind sogar Zero Waste, das heißt es gibt keinen Verpackungsmüll. Darüber hinaus halten sie ewig: Im Schnitt reichen 250 Gramm etwa zwei ganze Monate. Falls Sie immer noch zweifeln, weil Sie Angst haben, dass feste Seifen ein Bakterienherd sind, kommt hier die Entwarnung.
Die größten Irrtümer um Soap Bars
Seifenstücke sind alkalisch, austrocknend und entziehen der Haut ihre natürlichen Öle – daran glauben viele Menschen, heutzutage trifft dies aber nicht mehr zu. Die erste Flüssigseife mit Massenerfolg war Palmolive in 1898. Der Fortschritt in der modernen Chemie hat den Weg für weitere Flüssigprodukte wie Shampoos und Duschgels geebnet. Ärzte begannen irgendwann vor dem Gebrauch von Soap Bars zu warnen und dieses Bild hat sich in den Köpfen vieler hartnäckig bis jetzt gehalten. Selbiges gilt für die Annahme, dass Bakterien durch Seifenstücke weitergegeben werden: Mittlerweile gibt es unzählige Studien, die dies widerlegen. Sie werden sich höchstwahrscheinlich nicht mit irgendeiner Krankheit anstecken, wenn Sie Ihr eigenes Soap Bar benutzen.
Bei Gebrauch bitte Folgendes beachten
Und genau hier liegt der Knackpunkt: Im Idealfall haben Sie ihr eigenes Seifenstück, das Sie alleine benutzen und ordentlich lagern. Das bedeutet, dass Sie ihre Seife auf einen Teller oder, noch besser, in ein extra Döschen mit Deckel legen. So verhindern Sie, dass Ihre Seife ständig nass wird und verdreckt. Wenn Sie Ihr Seifenstück dann noch vor jeder Benutzung kurz mit Wasser abspülen, ist sie wahrscheinlich bakterienfreier als andere Gegenstände in Ihrem Haushalt.
Seifen heute
Moderne Soap Bars sind multifunktional, clean, eco-friendly und schonend für Ihre Haut. Feste Seifen enthalten in den meisten Fällen keine Konservierungsmittel, viele Flüssigprodukte dagegen schon. Wegen dem hohen Wassergehalt müssen diese Stoffe hinzugefügt werden. Darüber hinaus finden sich unter den Inhaltsstoffen oftmals auch andere Chemikalien und Duftstoffe, die Ihre Haut sensibilisieren und irritieren. Viele Soap Bars werden zwar mit Natriumhydroxid hergestellt, aber richtig formuliert enthält das fertige Produkt keine schädigenden NaOH-Rückstände mehr. Ganz im Gegenteil: Seifenmoleküle und pflegendes Glycerin bleiben übrig. Seifenstücke besitzen für viele aber auch einen Nostalgiefaktor: Schließlich gibt es nichts Schöneres als ein Badezimmer, das in eine leichte Duftwolke gehüllt ist, die uns an schöne Lebensmomente erinnert.