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KULTUR

Fünf prägende Pavillons der Biennale von Venedig 2024

Von Monroe Vogel 20/04/2024
Credit: PR
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Die Biennale von Venedig 2024 hat einmal mehr die weltweite Kunstszene in die malerischen Gassen und auf die schimmernden Wasserwege dieser historischen Stadt gelockt. Unter dem weiten Himmel Venedigs versammeln sich Kunstliebhaber, Kritiker und Schöpfer, um eine Vielfalt an Stimmen und Visionen zu erleben, die in den nationalen Pavillons ausgestellt werden. Diese Pavillons, traditionell ein zentraler Bestandteil der Biennale, haben in diesem Jahr eine besondere Bedeutung, da sie sich intensiv mit aktuellen globalen Themen wie Kolonialismus, Feminismus, Krieg und Klimakrisen auseinandersetzen. Jeder Pavillon bietet eine einzigartige Perspektive und reflektiert die komplexen Verflechtungen der modernen Welt durch die Linse der Kunst. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf fünf herausragende nationale Pavillons der Biennale 2024, die nicht nur durch ihre künstlerische Qualität beeindrucken, sondern auch tiefgreifende Fragen zu Identität, Geschichte und Überleben stellen.

Brasilien

Im brasilianischen Pavillon stellt Glicéria Tupinambá ihre Installation “Equilíbrio” (Balance) vor, die die Umweltzerstörung und kulturellen Herausforderungen der Tupinambá darstellt. Dieser Pavillon beleuchtet die anhaltende Ausbeutung des Globalen Südens und verwendet Multimedia-Elemente, um sowohl die Zerstörung als auch die Selbstbewahrung dieser Gemeinschaft zu zeigen. Über einem Erdhaufen ist ein Bildschirm angebracht, der Waldbrände zeigt, die das Land der Tupinambá verzehren, während gleichzeitig Netze, die zum Fischen verwendet werden, über die Installation gespannt sind, was symbolisch den Schutz und die Eigenständigkeit dieser Gemeinschaft betont.

Großbritannien

John Akomfrah hat mit “Listening All Night To The Rain” eine tiefgreifende audiovisuelle Installation geschaffen, die komplexe postkoloniale Erzählungen entfaltet. Die Installation im britischen Pavillon umfasst mehrere Bildschirme und unabhängig abspielende Soundlandschaften, die Themen wie die Windrush-Generation, den Mau-Mau-Aufstand in Kenia und den ökologischen Niedergang abdecken. Die Vielzahl an Themen und Medien macht den Pavillon zu einer intensiven Erfahrung, die das Publikum herausfordert, sich mit global vernetzten Kämpfen auseinanderzusetzen.

Japan

Yuko Mohri präsentiert im japanischen Pavillon eine Installation aus Alltagsgegenständen, die in improvisierte, mechanische Konstruktionen umgewandelt wurden. Diese Objekte, oft aus der näheren Umgebung des Festivals bezogen, zeigen auf spielerische Weise die Brüchigkeit und die temporären Lösungen unserer technologisch abhängigen Welt. Ihre Arbeit betont, wie kulturell verankerte Praktiken und lokale Ressourcen innovative Antworten auf globale Probleme bieten können.

Libanon

Mounira Al Solh nimmt sich im libanesischen Pavillon des Mythos von Europa an, welche durch die Installation “A Dance with Her Myth” neu interpretiert wird. Diese künstlerische Arbeit behandelt Themen der Migration und Identität, indem sie Europa nicht als Opfer, sondern als mutige Migrantin darstellt, die ihre Heimat verlässt und Königin von Kreta wird. Die zentrale Skulptur, ein mit Plastikflaschen besetztes Kanu, verweist auf die aktuelle Flüchtlingskrise und fordert die Betrachter auf, über die Bewegungen von Menschen und deren Geschichten nachzudenken.

Litauen

Der litauische Pavillon, gestaltet von Pakwui Hardware, bietet eine Installation namens “Inflammation”, die in einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert platziert ist. Die Kombination aus modernen medizinischen und ökologischen Motiven innerhalb eines historischen und spirituellen Rahmens lädt zur Reflexion über die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers und der natürlichen Welt ein. Durch die Platzierung ihrer Werke in einem kirchlichen Raum betonen die Künstler die Möglichkeit der Heilung und Erneuerung in Zeiten globaler Krisen.

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