Piaget setzt grünes Statement - séduction Magazin Germany
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Uhren & Schmuck

Piaget setzt grünes Statement

Von Jan Lehmhaus 16/03/2023
Credit: PR
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Die „Polo Perpetual Calendar Ultra-Thin” von Piaget zeigt, was mechanisch möglich ist – ohne dick aufzutragen.

Das manchen großen Marken zu Unrecht keine Uhrmacherei zugetraut wird, dass hatten wir ja gerade schon einmal, bei der Vorstellung der „H8“ von Hermés. Im Falle von Piaget ist es wirklich kurios, dass das Haus kaum jemandem als Uhrenmanufaktur bekannt ist: Hat die Maison doch ihren Ursprung genau dort, in der Feinuhrmacherei. Der Schmuck kam erst viel später ins Programm – und war so erfolgreich, dass er, auf den Red Carpets und großen Empfängen zu sehen, offenbar die Wahrnehmung verschob: Piaget, glauben viele, sei vor allem Haute Joaillerie. 

Eleganz ist dabei schon immer das Leitthema der Marke auch im Uhrenbau. Piaget spezialisierte sich schon früh auf die Konstruktion extraflacher Werke, dünn genug, um unter jede Klappmanschette zu passen. Und natürlich Ausweis uhrmacherischer Expertise: In große, dicke Uhren lässt sich leicht eine Menge Mechanik einbauen. Die Unterbringung in einem kleinen und vor allem flachen Gehäuse verlangt sehr viel mehr Sorgfalt bei der Konstruktion wie bei der Montage. 

Piaget – Ein Kind der 1970er

1979 entstand die erste Sportuhr von Piaget, die erst später den Namen „Polo“ bekam: Mit ihren Godrons auf Gehäuse, Blatt und Band – alles in Gelbgold – stellte sie auf den ersten Blick mehr die Goldschmiedekunst des Hauses heraus. Tatsächlich wurde sie ganz zeitgemäß von einem Quarzwerk angetrieben, Das aber hatte Piaget selbst entwickelt – weil ihm die asiatische Standardware nicht flach genug war.

Besonders dünne, mechanische Kaliber entstanden in den Folgejahren eher für die „Altiplano“-Kollektion. Hier lieferte sich Piaget zuletzt einen spektakulären Wettkampf mit Bulgari (einem weiteren verkannten Uhrmacher) um immer neue Weltrekorde in Sachen Bauhöhe und Komplexität. Denn wenn für die reine Zeitanzeige mit zwei oder drei Zeigern das Werk verhältnismäßig wenige Bauteile und Ebenen benötigt, so wird es mit Zusatzfunktionen immer komplexer – und dicker.

Korrektes Datum bis zum Jahr 2100

Piaget „Polo Perpetual Calendar Ultra-Thin“, Automatik, Edelstahl, mitgeliefert wird ein Wechselband in grünem Kautschuk. 59.500 Euro; Credit: PR

Inzwischen wird auch die Polo mit extraflachen Kalibern bestückt. Neuestes Modell ist die „Polo Perpetual Calendar Ultra-Thin“ mit smaragdgrünem Blatt. Bis zum Jahr 2100 zeigt sie zuverlässig Tagesdatum, Wochentag, Monat und Mondphase an, automatisch angetrieben von einem ins Werk integrierten Mikrorotor. Das Kaliber 1255P ist dabei nur vier Millimeter hoch. Am Arm getragen bleibt die Uhr selbst für Mechanik-Enthusiasten ein  Paradox: Wie kann so große Komplexität in so einem geringen Volumen untergebracht sein? Ach ja: Mit den Godrons auf dem Zifferblatt zitiert die „Polo Perpetual Calendar Ultra-Thin“ das Urmodell und Piagets Schmuck-Design. Aber das ist ja ohnehin vielen bekannt.