Kur de FRANCE - séduction Magazin Germany
Werbung
Spa & Wellness

Kur de FRANCE

Von Regina Stahl 04/10/2020
Credit: Emmanuel Berthier

Haut Couture wie für eine Sonnenkönigin: BEAUTY-RITUALE MADE IN FRANCE verwöhnen Körper und Seele – und garantieren, dass auch der Genuss nicht zu kurz kommt.

R

Regina Stahl begab sich auf Kurensuche quer durch Frankreich. Und fing gleich mal in der Champagne an. Santé!

Napoleon hatte einen guten Geschmack: Wie schon andere gekrönte Häupter vor ihm machte er auf dem Weg von Paris nach Reims gern Rast in einer kleinen Poststation in Champillon nahe Epernay, der Hauptstadt des Champagners. Dort entstand später ein Landhotel und jetzt – nach vierjähriger Neugestaltung – die im Stil eines modernen Amphitheaters erbaute Fünf-Sterne- Anlage Royal Champagne Hotel & Spa, selbstverständ- lich mit Blick auf die umliegenden Weinberge. 49 Zim- mer und Suiten, dazu ein 1.500 Quadratmeter großes Spa mit neun Treatment-Räumen, Sauna, Hamam, Fitness-Studio und Yogaraum, 25-Meter-Indoor-Pool und 15 Meter langem Outdoor-Becken. Sprudelnde Jacuzzis machen Lust auf prickelnden Champagner, den man, wie Experten empfehlen, am besten schon mittags und in großen Schlucken verköstigen sollte. Das Spa-Menü bietet nach gründlicher Hautanalyse individuell zusammengestellte Facials von Biologique Recherche an. Die Produkte werden nicht nur aufgetragen, sondern mit speziellen Zupf- und Grifftechniken tief in die Haut eingearbeitet. Sehr zu empfehlen ist auch die „Deep Tissue“-Körpermassage mit den regional inspirierten Ölen „Luxurious Grape“ und „Divine Raisin“. Zur Pflege des persönlichen Interieurs wurde Küchenchef Jean-Denis Rieubland engagiert, der zuvor im Hotel Negresco in Nizza zwei Michelin-Sterne erkocht hatte. Wie anders als mit Champagner könnte man seine Kreationen genießen? Zum Beispiel von Leclerc Briant, einem 1872 gegründeten kleinen, aber feinen Unterneh- men, das seit zehn Jahren den Besitzern des Royal Champagne gehört.

Genussvoll geht es weiter in die Nähe von Bordeaux, genau gesagt in die 3.067 Einwohner zählende Gemeinde Martillac. Dort übernahmen 1990 die ehemaligen Ski- Champions Daniel und Florence Cathiard das Weingut Chateau Smith Haut Lafitte, das später von ihren Töchtern Alice Tourbier und Mathilde Thomas um ein mittlerweile Fünf-Sterne-Spa-Hotel ergänzt wurde:


Das imposante Anwesen Les Sources de Caudalie
Credit: PR

Les Sources de Caudalie. Basis der dortigen Treatments ist die 1995 von Mathilde gegründete Kosmetiklinie Caudalie, die auf den aus Traubenkernen gewonnenen Antioxidantien basiert. Eine Idee, die sie gemeinsam mit einem Professor und Leiter des Forschungslabors an der pharmazeutischen Fakultät der Universität Bordeaux entwickelt hat. „Ich lernte von ihm, dass Traubenkerne die leistungsstärksten Antioxidantien der Pflanzenwelt enthalten“, erzählt Mathilde Thomas. „Somit hatte ich den wichtigsten Baustein für meine Kosmetiklinie direkt vor der Tür.“ Sie verwendet nicht nur Polyphenol aus den Trauben, sondern auch hochwirksames Resveratrol aus den Weinranken. Im 1999 gegründeten Vinothérapie Spa werden auf 1.500 Quadratmetern mit 24 Behand- lungsräumen diverse Beauty-Zeremonien angeboten, die auf den Schätzen der Region basieren. Zum Beispiel „Crushed Cabernet Scrub“, ein „Merlot Wrap“ oder das einen halben Tag dauernde „100 % Grape Ritual“.


Treatment-Raum mit architektonischer Klarheit im Royal Champagne Hotel & Spa Credit: PR

Um die Vinotherapie abzurunden, empfiehlt sich eine Verköstigung der Weiß- und Rotweine des Château Smith Haut Lafitte vis-à-vis vom Hotel, das von Mathildes Schwester Alice geleitet wird und zu dem das La Table du Lavoir, die Tapasbar Rouge sowie das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant La Grand’ Vigne gehören. Wellness mit allen Sinnen genießen – am besten zur Zeit der Weinlese im Oktober.

Rauhes, aber absolut gesundes Seeklima verspricht die bretonische Atlantikküste – in etwa vergleichbar mit Sylt. Zwischen Saint-Malo und La Baule befinden sich 13 Thalasso-Zentren, für deren Treatments die Kraft des Meeres und die darin enthaltenen Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine genutzt wird. Genau gesagt: die Inhaltsstoffe von Schlamm, Algen und Meerwasser. Sie fördern den Stoffwechsel, stärken das Immunsystem und regen die Durchblutung der Hautoberfläche an. Regelmäßige Anwendungen helfen, Rückenbeschwer- den zu lindern. Meerwassergymnastik, Massagen und Lymphdrainagen lassen Schwellungen in den Beinen abklingen. Durch Hydrotherapie werden
verspannte Muskelpartien gelockert. Für alle Anlagen in der Bretagne gelten strenge Reglements: Sie dürfen maximal 400 Meter von der Küste entfernt erbaut werden, für die Behandlungen muss ausschließlich frisches salzhaltiges Meerwasser verwendet werden. Ein weiteres Must ist ein Meerwasser-Pool. Eigentlich ist Thalasso-Therapie die älteste Form von Wellness. Bereits der griechische Dichter Euripides notierte 414 vor Christus, dass das Meer heilende Kräfte besitzt. So richtig populär wurde die Kur allerdings erst Mitte der 1960er-Jahre. Der französische Radrennfahrer Louison Bobet hatte gemeinsam mit seinem Bruder Jean einen schweren Autounfall überlebt und danach mithilfe von Reha-Treatments, die auf Meerwasser basierten, sensationelle gesundheitliche Erfolge erzielt. Daraufhin entschlossen sich die Brüder, an der dafür prädestinierten bretonischen Küste Thalasso-Therapie-Zentren zu errichten. Das erste existiert unter dem Namen Sofitel Quiberon Thalassa Sea & Spa noch heute. Besonderes Highlight sind die „High-Pressure Jet Massages“, vor allem bei Neigung zu erschlaffendem Bindegewebe zu empfehlen. Wunderbare Ergänzung fürs perfekte Urlaubs-Feeling ist ein Spaziergang an der frischen Seeluft rund um die Halbinsel Quiberon. Übrigens hatte sich seinerzeit auch Romy Schneider hier einquartiert, um sich auf ihre Rolle in dem Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ vorzubereiten.

Endstation Paris: Im stilvoll renovierten Hotel Ritz an der Place Vendôme, von 1936 bis 1971 Domizil von Coco Chanel, wurde Ende 2016 das weltweit erste Chanel Spa eröffnet. Das Interieur atmet den Spirit von La Grande Mademoiselle, etwa durch die Farbgestaltung in Creme und Schwarz, bemalte Lackpaneele, die Chanels Passion für asiatische Paravents aufgreifen, oder die dem Original in der Rue Cambon nachempfundene Treppe, die in den Pool-Bereich führt. Die Namen der Beauty-Alkoven sind nach Chanel-Legenden benannt. No. 5 nach ihrem ersten Parfum, No. 18 nach ihrem Schmuckgeschäft an der Place Vendôme 18, No. 22 nach einem weiteren, ebenfalls von Parfumeur Ernest Beaux kreierten Duft, No. 31 nach ihrer Atelieradresse Rue Cambon 31, No. 2.55 für Paare steht für zweimal No. 5. Treatment-Tipp: „Le Grand Soin“, ein Massageritual, wahlweise mit Ölen aus Vanille, Rose, Jasmin, Citrus oder orientalischen Hölzern, gefolgt von einem perfekten Chanel-Make-up. Danach ein Glas Champagner an der legendären Bar im Ritz? Oder doch gleich zum Shopping in die Rue Cambon?

PS: Falls coronabedingt die Reise verschoben werden muss – für Träume ist immer Zeit.