Food Pairing: Wenn Genuss zur Wissenschaft wird - séduction Magazin Germany
Ernährungstipps

Food Pairing: Wenn Genuss zur Wissenschaft wird

Von Patrick Vogel 22/07/2020
Credit: Stocksy

Jedes Lebensmittel enthält eine „Aroma-DNA“. Beim Food Pairing werden ungewohnte Aromakombinationen ausprobiert. Von Melone und Feta bis Blumenkohl und Schokolade – alles ist erlaubt!

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In der Küche kann es schnell langweilig werden, wenn immer die gleichen Gerichte auf dem Teller landen. Wie wäre es, wenn Sie Ihren geschmacklichen Horizont mit ungeahnten Aromakombinationen erweitern?

Wie lange ist ihr letztes kulinarisches Abenteuer her? Dazu zählt nicht der Wassermelonen-Feta-Salat vom letzten Grillabend. Viele exotisch anmutende Gerichte, die auf den ersten Blick widersprüchliche Lebensmittel in sich vereinen, finden bei vielen Hobbyköchen Anklang: Erdbeere und Spargel, Zitrone und Basilikum oder Camembert mit Beeren sind mittlerweile alltägliche Beispiele für Food Pairing.

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Das verbirgt sich hinter dem Trend

Das Konzept aus der Sterneküche wurde vom Spitzenkoch Heston Blumenthal und dem Parfumeur François Benzi entwickelt. Beim Food Pairing geht es darum neue Aromakombinationen zu entdecken. Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen weiße Schokolade zusammen mit Kaviar zu servieren? In seinem Restaurant „The Fat Duck“ kredenzt Blumenthal seinen Gästen genau solche wilden Kreationen. Wenn Sie gerne in der Küche stehen und neue Dinge probieren, sind Sie dem Trend unterbewusst bestimmt schon gefolgt. Durch Trial und Error findet man sicherlich auch spannende, neue Food-Duos, aber nötig ist es nicht mehr – Blumenthal und Benzi haben die Methode professionalisiert.

Gar nicht so gegensätzlich!

Das Prinzip ist erstaunlich einfach. Jedes Lebensmittel enthält sozusagen eine Art „Aroma-DNA“ – das Duo hat sich dies wissenschaftlich belegen lassen. Demnach passen besonders gut die Nahrungsmittel zueinander, die eine ähnliche DNA haben. Je ähnlicher sich die Schlüsselaromen sind, desto schmackhafter nehmen wir die Kombination war. Glücklicherweise gibt es inzwischen sogenannte Trees, die dokumentieren welche Lebensmittel gut miteinander harmonieren. Augen, Nase und Mund erledigen den Rest.

Wie funktioniert unser Geschmackssinn?

Es gibt fünf unterschiedliche Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, bitter und umami. Kleiner Reminder – umami bedeutet, dass etwas herzhaft-intensiv bzw. fleischig schmeckt. Pilze schmecken beispielsweise umami. Diese fünf Aromen nehmen wir mit unserer Zunge wahr. Tatsächlich regelt sich ein Großteil unserer Geschmackswahrnehmung aber über die Nase. Hier finden sich Millionen von Riechzellen, die die verschiedensten Aromamoleküle rausfiltern und verarbeiten können. Food Pairing spielt mit diesen feinen Nuancen. Vervollständigt wird das Geschmackserlebnis über die Wahrnehmung mit unseren Augen. Die Binsenweisheit „Das Auge isst mit“ hat folglich tatsächlich seine Daseinsberechtigung.

Ungewöhnliche Kombinationen

Falls Ihr Gaumen mal wieder eine Abwechslung braucht, sollten Sie Food Pairing auf alle Fälle probieren. Scheuen Sie sich nicht vor ungewöhnlichen Kombinationen: Blumenkohl und Schokolade, Aubergine und Granatapfel oder eine erfrischende Apfel-Gurken-Limo? Kochen soll schließlich Spaß machen und wer weiß – vielleicht finden Sie auf diese Weise endlich ein neues Leibgericht.