Pflege-Trend: Fermentierte Wirkstoffe - séduction Magazin Germany
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Ernährungstipps

Pflege-Trend: Fermentierte Wirkstoffe

Von Katja Dreissigacker 08/04/2020
Credit: Stocksy
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Aus dem Lebensmittel-Bereich kennt man den Begriff der Fermentation schon länger. Doch auch in der Kosmetik spielt er seit kurzem eine große Rolle.

Warum? Weil fermentierte Wirkstoffe die Haut besonders intensiv pflegen können und ein Allergiepotenzial haben, das gegen Null geht.

Was versteht man unter Fermentation?

Fermentation ist ein Verfahren, bei dem organische Stoffe durch Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze oder andere Zellkulturen umgewandelt werden. Klingt im ersten Moment vielleicht nicht gerade appetitlich, ist aber in der Kulinarik ein Volltreffer. Durch die Umwandlungen bekommen die natürlichen Lebensmittel ein spezielles, angenehm würziges Aroma. Aus der deftigen deutschen Küche kennt man zum Beispiel Weißkraut, das mittels Fermentation zu Sauerkraut wird, aus Asien Miso, Kimchi und Tempeh. Der Clou daran: Bei der Fermentation werden schädliche Bakterien abgetötet, was die Lebensmittel auch ohne extra hinzugefügte Konservierungsmittel länger haltbar macht. Außerdem enthält Fermentiertes Milchsäurebakterien, die unsere Darmflora unterstützen. Sie tragen zu einem gesunden Mikrobiom bei und stärken damit auch das Immunsystem. Enthaltene Mineralien wie Eisen und Zink nimmt der Körper so besser und schneller auf und es entstehen hochkonzentrierte C und B Vitamine, die der Körper ebenfalls optimal verarbeiten kann.

Fermentierte Wirkstoffe in der Hautpflege

Den Vorteil der automatischen Konservierung nutzen inzwischen auch Kosmetikhersteller. In Asien, vor allem im Korea, gehören fermentierte Wirkstoffe nicht nur deshalb schon seit längerem zu den beliebtesten Ingredienzen. Bei Pflanzenstoffen und Kräutern kann die Fermentation auch noch mehr erreichen: das Allergiepotenzial der Naturstoffe sinkt gegen Null. Genial für Naturkosmetik, aber auch für herkömmliche Pflege, die verstärkt auf pflanzliche Inhaltsstoffe setzt. Hyaluronsäure – eines der meistverwendeten Inhaltsstoffe für Feuchtigkeits- und Anti-Aging-Cremes – wird heute übrigens größtenteils mittels Fermentation hergestellt. Früher waren dafür noch Hahnenkämme nötig. Außerdem können fermentierte Wirkstoffe eine größere Menge an Antioxidantien, Aminosäuren und Probiotika freisetzen. Und auch die Wirkung ist auffallend effektiv. Vergleichsstudien mit dem Wirkstoff Ginseng zeigen, dass fermentierte Extrakte eine höhere antioxidative Wirkung haben als nicht–fermentierte. Der Grund: Bei der Herstellung von herkömmlichen Cremes werden die Wirkstoffe meist hoch erhitzt und mit Konservierungsstoffen versetzt, sodass sie an Wirksamkeit verlieren. Auf beides kann man bei der Fermentation verzichten. Alles zusammen macht fermentierte Wirkstoffe so effektiv und lässt sie zu den aktuell angesagtesten Inhaltsstoffen der Kosmetik-Industrie werden.