Nach Wochen und Monaten im Home-Office wollen viele wieder in Form kommen und an bereits einige Zeit zurückliegende sportliche Erfolge anknüpfen. Auf die Bedürfnisse von Sportlern zugeschnittene Nahrungsergänzungsmittel (kurz: NEM) können bei diesem Vorhaben unterstützen.
Welche sind die gängigsten Nahrungsergänzungsmittel für Sportler? Und sind sie auch sinnvoll? séduction liefert einen Überblick.
Kohlenhydrat-Präparate: Maltodextrin ist sehr beliebt
Kohlenhydrate sind perfekte Energielieferanten für Sportler. In Reis, Nudeln, Vollkornprodukten und Kartoffeln stecken bekannterweise besonders viele Kohlenhydrate, die schnell Energie liefern. Aufgrund des erhöhten Energiebedarfs, kann es sinnvoll sein, als Ausdauer- oder Krraftsportler auf Kohlenhydratpräparate zurückzugreifen. Ein Beispiel ist Maltodextrin, ein Kohlenhydratgemisch, das vor allem aus Maisstärke gewonnen wird und aus ernährungsphysiologischer Sicht als wertvoll eingestuft wird, da es im Vergleich zu anderen Kohlenhydraten langsam resorbiert wird. Auch Dextrose ist eine schnell verfügbare Kohlenhydratquelle, die in Form von NEM existiert. Das Problem: Bei Dextrose steigt der Blutzuckerspiegel schneller an als bei Maltodextrin, wodurch unnötig viel Insulin ausgeschüttet wird.
Proteinpräparate: Achtung vor Eiweißüberschuss
Proteinshakes und -riegel sind die wohl bekanntesten NEM für Sportler, die sich auch im Hobbybereich sehr großer Beliebtheit erfreuen. Eiweiß kann einen schnelleren Muskelaufbau unterstützen und nach der Ausdauereinheit bei der Regeneration helfen. Aber Vorsicht: Eine zu hohe Proteinzufuhr kann sich auch schädlich auf den Körper auswirken. Denn ein Eiweißüberschuss bedeutet eine erhöhte Bildung von Ammoniak, das in Harnstoff umgewandelt wird, wodurch die Niere belastet werden kann. Außerdem könnte die Leber geschwächt werden. Deshalb ist eine Sache besonders wichtig, wenn man Eiweißpräparate einnimmt: Unbedingt sehr viel trinken, um eine Ausschwemmung zu unterstützen. Bei eiweißhaltigen NEM ist das Timing ausschlaggebend: Kurz vor oder nach dem Training eingenommen können sie ihre Wirkung am besten entfalten.
Aminosäuren: BCCA im Trend, Wirkung aber nicht nachgewiesen
Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen sich Eiweiße zusammensetzen. Sie werden also bereits durch die Zufuhr von Proteinen aufgenommen. Dennoch gibt es Aminosäure-Präparate, die Sportlern empfohlen werden. Dabei liegen vor allem BCCA, die verzweigt-kettigen Aminosäuren, zu denen Leucin, Isoleucin und Valin zählen, im Trend. Die isolierte Zufuhr dieser Amonisäuren soll der Muskelermüdung und dem Muskelabbau entgegenwirken. Dies ist aber nicht bewiesen. Die Aminosäuren Glutamin, Arginin und Beta-Alanin sollen sich ebenfalls positiv auf die Muskulatur und Ausdauerleistung auswirken.
Mikronährstoffe: „Fitness-Vitamine“ für ein effetives Training
Beim Schwitzen verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern scheidet auch Nährstoffe aus, insbesondere Kalium, Natrium und Magnesium. Dieser Nährstoffverlust kann die Leistungsfähigkeit negativ beeinträchtigen. Mit Mikronährstoff-Präparaten kann der Nährstoffhaushalt aufrecht erhalten werden. Vor allem Ausdauersportler können von dieser Art von NEM profitieren. Als „Fitness-Vitamine“ werden die Mikronährstoffe oft bezeichnet, da sie ein effektives Training ermöglichen. Dabei entstehen auch Synergieeffekte zwischen den Nährstoffen: Wenn man zum Beispiel auf die Einnahme von Zink in Verbindung mit Magnesium achtet, können die Muskelfunktion und eine schnellere Erholung begünstigt werden.
Die Wirkung der NEM ist nicht immer bewiesen
Man sollte sich vor der Einnahme von NEM genau über die Eigenschaften und Wirkweisen des jeweiligen Präparates informieren und Warnhinweise unbedingt ernst nehmen. Bedenken Sie auch, dass viele von Händlern angepriesene Wirkungen nicht wissenschaftlich erwiesen sind. Vor allem Hobbysportler sollten darüber nachdenken, ob sie gewisse Nährstoffe nicht über eine ausgewogene Ernährung ihrem Körper zuführen können. Wenn man klare Ziele verfolgt und sich über die Wirkung der Produkte im Klaren ist, können NEM aber sinnvoll in die Ernährung integriert werden.