Sport im Hochsommer: Tipps vom Sportmediziner - séduction Magazin Germany
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Fitness Tipps

Sport im Hochsommer: Tipps vom Sportmediziner

Von Pia Scheiblhuber 19/08/2020
Credit: Unsplash
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30 Grad im Schatten, Schweißperlen kullern den Nacken entlang, die Kleidung klebt an der Haut. An heißen Hochsommertagen kommt man selbst im Stehen und Sitzen so ins Schwitzen, als hätte man eine einstündige Laufrunde hinter sich. Dennoch: Viele Hobbysportler möchten auch dann nicht auf ihre Trainingseinheit verzichten.

Worauf sollte man dann besonders achten, um Kreislaufprobleme zu vermeiden? Dr. Harry König, Allgemein-, Sport- und Ernährungsmediziner sowie betreuender Arzt im Medical Spa der Villa Stéphanie in Baden-Baden liefert im séduction-Gespräch die Antworten.

Sport in der Hitze: Auf diese 5 Dinge sollten Sie achten

  1. Stellen Sie sich die Vernunftfrage: „Muss ich wirklich diesen Sport durchführen? Macht es Sinn, das gesamte Trainingsprogramm wie gewohnt durchzuziehen? Vor allem bei anstrengenden Ausdauersportarten sollte man die Belastung, Dauer und Intensität der Situation anpassen“, rät Dr. Harry König.
  2. Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist Grundvoraussetzung: „Es kommt auf die individuelle körperliche Belastbarkeit an. Jeder sollte für sich selbst am besten einschätzen können, wie gut er mit hohen Temperaturen umgehen kann, ohne sich schwach zu fühlen“, sagt der Sportmediziner.
  3. Der Körper sollte gut auf die bevorstehende Belastung vorbereitet werden. „Sie sollten unbedingt Ihren Körper vor dem Sport in der Hitze gut hydrieren. Bereits Stunden vor der Belastung sollten Sie viel trinken, auch über den Durst. Greifen Sie zu Wasser und ungesüßten Kräutertees. Im Leistungsbereich können Sie mit natürlichen isotonischen Getränken wie alkoholfreiem Bier und einer gut verdünnten Apfelschorle vorsorgen. Mineralwasser mit hohem Mineralgehalt ist auch sehr empfehlenswert“, so die Experten-Tipps. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens eine Stunde zurückliegen.
  4. Erkennen Sie Anzeichen einer Gefährdung rechtzeitig: „Sobald sich Schwindel, Überhitzung oder ein Kollapsgefühl bemerkbar machen, sollte man die Sporteinheit unbedingt abbrechen. Um dies generell zu verhindern, verlegen Sie Ihr Training in die Morgen- oder Abendstunden“, unterstreicht Dr. Harry König.
  5. Wichtig ist, einen Hitzestau im Körper zu vermeiden: „Hier kommt der Terminus ,Temperaturen ableiten‘ ins Spiel. Schützen Sie Ihren Kopf, wenn Sie draußen in der Sonne Sport treiben, wählen Sie eine belüftende Kleidung, keine beengende. Am Ende der Sporteinheit sollten Sie am besten kalt oder lauwarm duschen, um einem Wärmestau entgegenzuwirken.“

Moderate Ausdauerbelastungen genau das Richtige

Doch wer sich an heißen Tagen draußen sportlich betätigen möchte, kann die Hitze auch durch die richtige Wahl der Sportart umgehen. Dr. Harry König empfiehlt Wassersport oder Laufen bzw. Walken im Wald. An freien Tagen bietet sich ein Ausflug in die Berge zum Wandern an. Grundsätzlich sind moderate Ausdauerbelastungen genau das Richtige für die Hochsommersaison. Einfach mal einen Gang herunterschalten und lieber in mäßigem Tempo joggen oder für die Fahrradtour aufs E-Bike umsteigen – so gefährdet man den Kreislauf an heißen Tagen nicht unnötig.