Ob Hautcremes, Bodylotions oder Lippenstifte, viele von ihnen beinhalten Parabene. Seit mehr als 80 Jahren sind sie ein fester Bestandteil der Kosmetikbranche. Der Grund: Durch den Einsatz von Parabenen wird die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten verlängert. Außerdem ist die Herstellung kostengünstig, was den Inhaltsstoff sehr beliebt macht. Doch immer häufiger steht der Konservierungsstoff im Verruf. Warum das so ist und worauf man achten sollte?
Was sind Parabene?
Gehört haben Sie bestimmt schon von ihnen. Doch wissen Sie auch genau, worum es sich dabei handelt? Parabene sind Salze und Ester der para-Hydroxybenzoesäure, die eine antibakterielle Wirkung aufweisen. Eingesetzt in Hautpflege und -reinigung können sie das Eindringen von Krankheitserreger und Verunreinigungen verhindern und so die Haltbarkeit der Texturen erhöhen. Beliebt sind sie unter anderem auch, weil sie nur in seltenen Fällen Allergien auslösen. Problematisch und auch kritisch zu betrachten ist ihre Verwendung trotzdem.
Schädlich durch östrogen-ähnliche Wirkung
2004 gerieten Parabene erstmalig in die öffentliche Kritik, nachdem eine britische Studie den Inhaltsstoff mit der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung brachte. Die Struktur von Parabenen soll dem weiblichen Hormon Östrogen stark ähneln, sodass Schwankungen im Hormonhaushalt herbeigeführt werden können. Tierversuche konnten die Bedenken zum Teil zwar wieder zerstreuen, aber das Ausmaß möglicher gesundheitlicher Schäden kann nur schwer eingeschätzt werden. Deshalb steigt immer mehr der Wunsch nach parabenfreien Konservierungsstoffen. Und diese parabenfreien Alternativen bietet vor allem die Naturkosmetikbranche an. Etwa in Form von ätherischen Ölen, Alkohol oder Anissäure.
Parabene schnell und einfach erkennen
Ob die Pflegeprodukte in Ihrem Badezimmer Parabene beinhalten, lässt sich ganz einfach erkennen. Es genügt ein Blick auf die Inhaltsstoffliste, die sogenannte INCI-Liste. Finden sich dort begriffe mit der Wortendung „-paraben“, handelt es sich um die entsprechenden Stoffe. Die am häufigst verwendeten Parabene sind unter anderem Methylparabene, Ethylparabene und Propylparabene. Eine weitere Möglichkeit zur Identifizierung möglicher Schadstoffe sind Apps wie Codecheck, die durch das Scannen des Barcodes Auskunft darüber geben, welche Stoffe enthalten und wie bedenklich diese sind.
Eine Frage der Menge
Wie bei vielem gilt auch bei den Parabenen: Die Menge macht’s. Das wissenschaftliche Expertengremium (SCCS) kam zu dem Ergebnis, dass die zulässige Parabendosis von 0,4 Prozent in Kosmetikprodukten kein gesundheitliches Risiko darstellt. Doch die meisten Pflegeroutinen bestehen eben nicht nur aus einem Produkt, in dem Parabene enthalten sind. Hier spricht man von einem „Cocktaileffekt“. Es besteht der Verdacht, dass sich verschiedene parabenhaltige Texturen gegenseitig verstärken.